gaa. 1 i': *
68
über den Verlauf des Gesfechts vorliegen, scheini es sich um den Kampf zweler Linien ge-
handelt zu haben, der sich auf ösilicher Kursrichtung entwickelte. Daß aus dleser nach der
deutschen Zucht hin gerlchteten Kursrichtung, für deren Wahl für den deutschen Admiral wohl
nur taltische und artilleristische lleberlegungen maßgebend gewesen sind, von englischer Seite
der Schluß eines deutschen Zurückweschens gezogen wird, kann nicht welter wundernehmen.
Aus der Kursrichtung der kämpfenden Geschwader mag sich auch erklären, daß der überlebende
Teil der Besahung unseres „Blücher“, der insolge von Maschinenhavarle zurückgeblieben war
und bei dem kurz vor seinem Untergang eine Detonation beobachtei wurde, später von hinter
der Front stehenden leichten englischen Streitkräften ausgenommen wurde.
Das Kriegsgetreidemonopol. — Beschlagnahme der Getreide-
und Mehlvorraäte.
Berlin, 25. Januar. Der Bundesrat hat in seiner heutigen Sißung eine
Verordnung über die Regelung des Verkehrs mit Brotgetreibe und Mehl sowie elne
Verorbnung über die Sicherskellung von Fleischvorräten beschlossen. Die Berordnung
über die Kegelung des VBerkehrs mit Brotgekreide und DM#ehl bringt mit dem Zeginn
des 1. Februar 1915 eine Beschlagnahme der im Zeich vorhandenen Vorräte von
Welzen und Roggen sowie von Weizen-, KRoggen., Hafer, und Gerstenmehl. Gewisse
Ausnahmen von der Beschlagnahme, insbesondere für die zusammen einen Doppel-
zentner nicht überskeigenden Vorräte, sind vorgesehen. Für die Regelung des Ver-
brauchs wird eine Reichsverteilungsstelle errichtet, dle die Aufgabe hat, mit Hilfe
der Krlegsgetreidegesellschaft für die Berteilung der vorhandenen Vorräte über das
Zeich für die Zeit bis zur nächsten Ernte zu sorgen. Die Verordnung über die
Eicherstellung von Fleischvorräten legt den Stäbten und den Landgemeinden mit
mehr als sc00 Einwohnern die Verpflichtung auf, zur Bersorgung der Zevölkerung
mit Fleisch einen Vorrat an Dauerwaren zu beschaffen und ihre Aufbewahrung sicher-
zustellen. Zur Erfüllung dleser Verpflichtung kann der Gemeinde oder einem Dritten
das Eigentum an Schweinen übertragen werden. Die Verordnung tritt sofort in Kraft.
(W. T. B.) 6#
Englische Stellungen bei La Bassée erstürmt. *
Großes Haupiquartier, 26. Januar.
Westlicher Kriegsschauplatz. Der Feind nahm gestern wie gewöhnlich
Middelkerke und Westende--Bad unter Artilleriefeuer. Eine größere Anzahl Ein-
wohner sind durch dieses Feuer gekölet und verletzt worden, darunier der Bürger-
meister von Middelkerke. Unsere Verluske waren gestern ganz gering.
Beiderseiis des Kanals von La Bassée griffen unsere Truppen die Stellung
der Engländer an. Während der Angriff nördlich des Kanals zwischen Givenchy
und Kanal wegen skarker Flankierung nicht zur Wegnahme der englischen
Stellungen führte, halle der Angriff der Badener südlich des Kanals vollen Erfolg.
Hier wurden dle englischen Stellungen in einer Fronkbreike von 1100 Metern
im Sturm überrannt, zwei starke Stützpunkte erobert, 3 Offizlere, 110 Mann
gefangengenommen, 1 Geschütz, 3 Maschinengewehre erbentel. Die Engländer