Full text: Amtliche Kriegsdepechen Band 1 (1)

  
   
  
  
  
  
    
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
     
   
und südlich Ammerzweiler, wo die Franzosen in Auflösung zurückwichen. Fünf 
französische Maschinengewehre blieben in unseren Händen. 
Oestlicher Kriegsschauplatz. Unbedeutende feindliche Angriffsversuche nord- 
östlich Gumbinnen wurden abgewiesen. Bei Biezun nordöstlich Sierpe wurde 
eine russische Abteilung zurückgeschlagen. 
In Polen sonst leine Veränderung. 
Oberste Heeresleitung. (W. T. B.) 
Die Vertreibung der Russen aus den Karpathen. 
Wien, 28. Januat, mittags. Amtlich wird verlautbart: Nunmehr ist auch 
das Nagy-Ag.-Tal vom Gegner gesqubert. Der in dieses Tal bis in die Gegend 
nördlich Okörmezö mit skärkeren Kräften eingedrungene Feind mußte gestern seine 
lehten gut befestigten Stellungen aufgeben. Toronha wurde von uns genommen, 
in der Verfolgung Wyszkow erreicht, wo der Kampf gegen feindliche Nachhuten 
erneuert begann. 
Auf den Höhen nöcdblich Zezerszallas und bei Volovec versuchten die ZKussen 
nach Einsehen von Verstärkungen nochmals ihre verlorene Hauptskellung wieder zu 
gewinnen. Sie wurden zurückgeschlagen und verloren hierbei 700 Gefangene und 
* Maschinengewehre. 
An der übeigen Karpathenfront keine wesentliche Aenderung der Sttuation. 
Oestlich des Nagh-Ag--Tales herrscht Kuhe. 
In Westgalizien und Holen Artilleriekämpfe und kleinere Altionen. 
Der Stellvertreter des Chefs des Generalskabes. 
v. Hoefer, Felbmarschalleutnant. (W. T. B.) 
Das Gefecht von Hurtebise am 25. und 26. Januar. 
Aus dem Großen Hauptgquartler wi#rd uns geschrieben: 
Einen knappen Tagemarsch von Soissons entfernt, also nicht allzuweit von dem Kampf- 
selde vom 13. und 14. Jonuar, über das wir erst vor kurzem berlchteten, hatten die Sachsen 
am 25. Januar ihren Ehrentag. Die Kämpfe fanden auf der Hochebene von Craonne, also 
auf historischem Zoden, statt. Das Gehöft Hurtebise, um dessen Besitz am 6. und 7. März 1814 
Franzosen und FKussen erbittert gekmpft hatten, bis es von den lehteren angezündet und gerdumi 
wurde, liegt — auch heute von französischer Arlillerle gänzsich zerschossen und ausgebrannt — 
als traurlger Mauerrest dicht hinter der Mi#tte der deutschen Stellungen, aus denen heraus der 
Aogriff erfolgte. Ost, und wesiwärts an das Gehöft anschließend, folgten die deutschen Schätzen- 
gräben dem Chemin des Dames, einem die Hochfläche von Craonne entlangführenden Höhen- 
wege, der im Jahre 12720 von dem Besißer des nahe gelegenen herrlichen Schlosses Le Böve 
für die Drinzessinnen von Frankreich angelegt worden war. Den deutschen Gräben dicht gegen- 
über lagen die französischen in dreffacher Kelhe. Die vorderfie KClInie der letzteren nahm ganz 
Ahnlich wie bei Soissons den Südrand der Hochstäche und damit eine für Infantertewirkung 
und Artllleriebeobachtung günsiige Stelle ein. Dazu stützie sich der linke Flügel auf ein Kkarkes, 
wohlausgebautes Erdwerk, und die Mitte besaß in der Höhle von Crcutle einen bombensicheren 
Unterschlupf für starke Reserven. Diese geräumige Höhle, eine der zahlreichen des großen
	        
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