Full text: Amtliche Kriegsdepechen Band 2 (2)

  
  
  
Aliierten wirklich die zahllosen Batterien zum Schweigen gebracht hätten, die sie 
in ihren Berichten erwaͤhnen, so müßten sie, statt auf die Umgebung der äußeren 
Dardanellenforts zu schießen, sich in Konstantinopel befinden. (W. T. S.) 
Ein französischer Dampfer versenkt. 
London, 15. März. Ein deutsches Unterseeboot hat am 11. März ben Dampfer 
„Auguste Conseil“ 22 Meilen südlich Starpoint versenkt. Die Besahung wurde 
gerettet und nach Falmouth gebracht. 
Der Dampfer „Campinas“ entging am 12. März der Torpedierung durch ein 
deutsches Interseeboot vor Cherbourg nur durch ein geschicktes Manöver. (W. T. B.) 
Die Niederlage der neuen russischen zehnten Armee. 
Berlin, 15. März. Aus dem Großen Hauptquartier wird uns über den Käckzug der 
neuen russischen zehnten Armee das Folgende geschrieben: 
Nach dem Zusammenbruch der russischen zehnten Armee in der Winterschlacht in Masuren 
und der Kapltulatlon im Forst von Augustow sammelten sich dle Reste des russischen III. Armee, 
korps unter den Befestigungen von Olita, sene des XXVI. und III. sibirlschen Korps waren auf 
dte Festung Grodno und hinter dlie Zobrlinte zurückgegangen. Der Armeeführer, General 
Slevers, sein Generalskabschef sowie der Kommandierende General des III. Armeekorps wurden 
abgeseht, drel neue Armeekorps (II., XlIII. und XV.) nach Grodno herangezogen und die 
gellchteten Kelhen der übrigen Korps mit Rekruten aufgefüllt. So enistand neuerdings eine 
russische zehnte Armee, die Ende Februar vergebliche Anstrengungen machte, die deutschen 
Truppen, die bis an die Bobrlinie und bis dicht an die Festung Grodno vorgerückt waren, 
zu vertrefben. 
Bes dlesen Angriffen erlitten dle Truppen des bel Tannenberg vernichteien, inzwischen neu 
aufgefüllten XV. Armeekorps, die in unbeholfenen dicken Angriffskolonnen vorgingen, die schwerfsien 
Verlusse. Es lag nicht in der Absicht der deuischen Führung, dicht vor der mit Zeion aus- 
gebauten Bobrlinke unb den Forts von Grodno sich festzulegen und elne Aufstellung beizubehalten, 
dle dem Feinde eine offene linke Flanke bot; es war vielmehr in Aussicht genommen, sobald 
wie irgend möglich Operationsfrelthett wieberzugewinnen. Vorher galt es sedoch noch, die 
ungeheure Beute zu bergen, die allenthalben in dem Forst von Augustow zerstreut lag. Sobald 
dlese Urbelten einigermaßen beendet waren, leiteten dle deutschen Truppen sene Bewegung ein, 
die zu der beabsschtigten neuen Grupplerung führte. 
Der rechie Flügel nahm in der Gegend von Augustow inzwischen vorbereltete Siellungen 
eln, andere Kräste wurden an geeigneten Hunkien versammelt. Dlanmäßig wurden zunächst 
alle deutschen Berwundeten elnschlleßlich der Schwerverwundeten zurückgeschafft, auch wurden 
Kolonnen und Trains sowle Fahrzeuge aller Art usw. so rechtzeitig zurückgesandt, daß sch 
der Kückmarsch der Truppen troh vereisker Wege glatt vollzog. Dem Feinde blleben die 
deutschen Zewegungen völlig verborgen, sa er belegte am Vormittag des auf unseren Abzug 
folgenden Tages die ehemallgen deutschen Stellungen mist Artillerlefeuer genau wie an den 
früheren Tagen. Dse deutschen Truppen hatten die geplanten Aufstellungen bereits elngenommen, 
als der russische Armeeführer, wie aus Aussagen gefangener Stabsoffizlere hervorgeht, einen 
Sleg atmenden Befehl erlleß, in dem von großen Erfolgen auf der ganzen AlInle die FKede 
war und durch den die Unierführer zu den „energischsten Berfolgungsoperationen“ bis in den 
„Räcken des Felndes“, ben man bel Kalwartsa anzunehmen schien, angespornt wurden. 
5.— 
  
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.