Full text: Amtliche Kriegsdepechen Band 2 (2)

 
 
  
drei Linienschiffen, einem Torpedobootszerstörer und einem Minensuchdampfer steht 
auf türkischer Seite die Beschädigung von vier Geschützen gegenüber, von denen nur 
eins modern war. Keine andere Batterie erlitt auch nur die geringste Beschädigung. 
Die Menschenverluste auf türkischer Seite sind gering. Sie betragen 21 Tote und 
51 Verwundete, darunter nur wenige Schwerverletzte. (W. T. B.) 
London, 20. März. Die Admiralität veröffentlicht folgenden Bericht: Nachdem 
während der letzten zehn Tage das Minenfegen in den Dardanellen andauernd fort- 
gesetzt worden war, wurde vorgestern morgen ein allgemeiner Angriff der englischen und 
französischen Flotte auf die Forts in den Meerengen unternommen. „Queen Elisabeth“, 
„Inflexible", „Agamemnon“ und „Lord Nelson“ beschossen um 10 Uhr 45 Minuten die 
Forts Kilidbahr und Chanak, während „Triumph“ und „Prince George“ die Batterien 
von Dardanos beschossen. Aus Haubitzen und Feldgeschützen wurde ein heftiges 
Feuer auf die Schiffe eröffnet. Um 11 Uhr 22 Minuten fuhr ein französisches 
Geschwader, bestehend aus „Suffren“, „Gaulois“, „Charlemagne“ und „Bouvet“ 
in die Dardanellen ein und begann die Forts auf kurze Entfernung anzugreifen. 
Die Forts Kilidbahr und Mamezieh antworteten kräftig. Ihr Feuer wurde durch 
die Schlachtschiffe zum Schweigen gebracht, die alle während des Gefechts mehr- 
mals getroffen wurden. Gegen 1 Uhr stellten alle Forts das Feuer ein. „Vengeance" 
und „Majestic“ kamen herbei, um die Schlachtschiffe in der Straße abzulösen. Als 
das französische Geschwader herausfuhr, wurde „Bouvet“ durch eine treibende Mine 
in die Luft gesprengt und sank in drei Minuten, 650 Meter von dem Dorfe Arenkiej  
entfernt. Um 2 Uhr 36 Minuten erneuerten die Schiffe den Angriff auf die Forts,  
während gleichzeitig die Minenfeger an die Arbeit gingen. Der „Irresistible“ ver-  
ließ schwer überneigend um 4 Uhr 9 Minuten die Schlachtlinie. Um 5 Uhr sank  
das Schiff wahrscheinlich infolge davon, daß es auf eine treibende Mine geraten 
war. „Ocean“ stieß um 6 Uhr 5 Minuten ebenfalls auf eine Mine. Beide Fahr- 
zeuge sanken in tiefem Wasser. Die gesamte Besatzung wurde unter heftigem Feuer 
in Sicherheit gebracht. „Gaulois“ wurde durch Geschützfeuer beschädigt. „Inflexible“ 
wurde auf dem Vorderschiff von einer schweren Granate getroffen und muß aus- 
gebessert werden. Die Verluste der Schlachtschiffe wurden dadurch verursacht, daß 
Minen mit dem Strom trieben und in bereits reingefegte Teile der Straße gerieten. 
Diese Gefahr erheischt besondere Vorkehrungen. Bei „Bouvet“ erfolgte wahrscheinlich 
eine Explosion im Innern, nachdem er auf eine Mine geraten war. „Queen“ und 
„Implacable“, die bereits vor diesen Operationen aus England abgefahren waren, 
um verlorene Schiffe zu ersetzen, müssen bald ankommen und werden das Geschwader 
wieder auf die ursprüngliche Höhe bringen. (W. T. B.) 
  
     
   
  
     
   
    
Ausfall der Besatzung von Przemysl. 
Amtlich wird vom 20. März verlautbart: An der Karpathenfront haben 
keine besonderen Ereignisse stattgefunden. In einigen Abschnitten war lebhafter 
Geschützkampf im Gange.