ziemlich bedeutenden Sachschaden. Auch wurden 3 Personen leicht verletzt. In
Courbevoie wurden 2 Arbeiter von Bomben getroffen; einer von ihnen wurde schwer
verletzt. In Levallois-Perret stürzte ein Gartenhaus zusammen. Zwei junge Leute
wurden unter den Trümmern begraben, konnten jedoch schnell gerettet werden. Sie
hatten nur Quetschungen erlitten. In der Rue Bocctard verursachte eine Bombe
einen Brand, der schnell erstickt wurde. Um 4 Ahr 30 Minuten war alle Gefahr beseitigt.
(W. T. .)
Ein feindlicher Flieger über Müllheim.
Müllheim (Baden), 22. März. Gestern abend gegen 7 Uhr warf ein feind-
licher Flieger 3 Bomben über der Stadt und der Artilleriekaserne ab, wo 1 Mann
schwer und 2 leicht verletzt wurden. (W. T. B.)
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Ein englischer Dampfer torpediert.
Amsterdam, 22. März. Ein Amsterdamer Blatt meldet aus London: Ein
deutsches Unterseeboot torpedierte Sonntag nachmittag den Dampfer „Cairntorr“,
der von Newrastle nach Genua fuhr, bei Beachy Head. Der Dampfer ist ge-
sunken, die Mannschaft wurde gerettet. (W. T. B.)
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Br—
Drzemysl durch Hunger bezwungen.
Wien, 22. März. Amtlich wird verlautbart: Nach viereinhalbmonatiger
Einschließung am Ende ihrer Kraft angelangt, ist die Festung Przemyfl am
22. März in Ehren gefallen.
Als die Berpflegungsvorräte Mitte dieses Monats knapp zu werden begannen,
entschlof sich General der Infanterie v. Kusmanek zum letzten Angriff. Die
Ausfalltruppen brachen am 19. März zeitig morgens über die Gürtellinie vor
und hielten in siebenstündigem Gefecht gegen starke russische Kräfte bis zum
äußersten stand. Schließlich zwang sie die Ueberlegenheit der Zahl zum Zurück-
gehen hinter die Gürtellinie. In den folgenden Nächten gingen die RKussen
gegen mehrere Fronten von Drzemysl vor. Diese Angriffe brachen gleich allen
früheren in dem Feuer der tapfer verteidigten Befestigungen zusammen. Da
nach dem Ausfalle am 10. März auch die dußerste Beschränkung in der Ver-
pflegungsration nur mehr einen dreitägigen Widerstand gestattete, hafte der
Festungskommandant mittlerweile den Befehl erhalten, nach Ablauf dieser Frist
und nach Vernichtung des Kriegsmaterials den PHlatz dem Feinde zu überlassen.
ie ein Flieger der Feskung meldete, gelang es tatsächlich, die Forts samt Ge-
schützen, Munition und befestigten Anlagen rechtzeitig zu zerstören. Dem opfer-
mütigen Ausharren und dem letzten Kampf der Besatzung gebührt nicht minderes
Lob als ihrer Tapferkeit in den früheren Stürmen und Gefechten. Diese An-
erkennung wird auch der Feind den Helden von Przemyfsl nicht versagen.
Der Fall der Festung, mit dem die Heeresleitung seit längerer Zeit rechnen
mußte, hat keinen Einfluß auf die Lage im großen.
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