Vergebliche Angriffsversuche der Franzosen.
Großes Hauptquartier, 5. April.
Westlicher Kriegsschauplatz. Nach dem Orte Drie Grachten, der sich seit
dem 3. April bis auf einzelne Häuser am Nordrande in unserem Besitz befindet,
suchten die Belgier Verstärkungen heranzuziehen, sie wurden jedoch durch unser
Artilleriefeuer zurückgetrieben. ·
Ebenso verhinderte unser Artilleriefeuer französische Angriffsversuche im Argonnen-
wald. Ein starker feindlicher Angriff gegen die Höhenstellung westlich Boureuilles
(südlich von Barennes) brach dicht vor unseren Hindernissen zusammen. Französische
Infanterievorstöße westlich von Pont-à-Mousson hatten keinen Erfolg, dagegen
brachten uns mehrere Minensprengungen Geländegewinn im Priesterwald.
Oestlicher Kriegsschauplatz. Ein russischer Angriff auf Mariampol wurde
unter schweren Verlusten für den Feind abgeschlagen.
Sonst hat sich auf der ganzen Ostfront nichts ereignet.
Oberste Heeresleitung. (W. T. B.)
Die Russen am Dnjestr zurückgeworfen.
Wien, 5. April. Amtlich wird verlautbart: In den Karpathen wird im Laborcza-
tale und in den beiderseits anschließenden Abschnitten weiter heftig gekämpft. An
allen übrigen Fronten stellenweise Artilleriekämpfe. Sonst Ruhe.
Bei Uscie Biskupie östlich Zaleszczyki versuchten stärkere feindliche Kräfte am
südlichen Dnjestrufer Fuß zu fassen. Sie wurden nach mehrstündigem Kampf zurück-
geworfen. 1400 Mann gefangen, 7 Maschinengewehre erbeutet.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes.
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant. (W. T. B.)
General Alexejew Oberkommandierender der russischen Nord-
westfront.
Petersburg, 4. April. General Alexejew ist an Stelle des Generals Rußki
zum Oberkommandierenden der Armeen an der nordwestlichen Front ernannt worden.
Alexejew hat an dem russisch-türkischen Krieg im Jahre 1877 teilgenommen und war
im japanischen Krieg Chef des Generalstabes im Kiewer Militärbezirk. (W. T. B.)
Der türkische Kreuzer „Medschidie“ durch eine Mine gesunken.
Konstantinopel, 4. April. Unsere Flotte brachte gestern bei Odessa zwei russische
Schiffe zum Sinken, und zwar den „Provident“ mit 2000 Tonnen und die „Vafskochnaja“
mit 1500 Tonnen Verdrängung. Die Besatzung wurden zu Gefangenen gemacht.
Während dieses Vorganges näherte sich der Kreuzer „Medschidie“ bei der Verfolgung