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Die russischen Verluste bei Memel.
Berlin, 7. April. Die Zussen geben in ihrem Generalskabsbericht vom 4. April
(römisch) an, daß sie bei ihrein Dlünderungszug nach Memel nur 140 Mann Tote,
Verwundete und Vermißte gehabt hätten. Es wird hiergegen folgendes fesigestellt:
Zei Memel wurden 300 Russen begraben, bei Memel und Dolangen 305 Zussen
gefangen. Hiervon wurden 3 Offiziere und 430 Mann über Tilsit abbefördert, der Rest ist
noch in Memel: zum Teil im Arbeitsdienst verwendet, zum Teil verwundet im Lazarett.
(W. T. 3)
Die Kämpfe zwischen Mosel und Maas.
Berlin, 7. April. Aus dem Großen Hauptauartier wird uns geschrieben: Berefts vor
Ostern war zu erkennen, daß die Franzosen zu esner neuen großen Unternehmung gegen die von
den Deutschen befestigten Maashöhen, die Cötes Lorraines, schreiten würden. Wie aussschtslos
ein bloßer Frontalangriff sein würde, hatten die Erfahrungen des Winters gezeigt. Der neue
VZBersuch wurde deshalb gegen beide Flanken der deutschen Kräfte zwischen Mosel und Maas
unternommen, eine neue Armee hierfür — wie Gefangene aussagen — gebildet.
Nach den ersien tastenden Versuchen, den gleichzeiltig von unseren Fliegern beobachteten
Verschiebungen hinter der französischen Front, den einleitenden Infanteriekämpfen im Driester-
walde und westlich davon, begann am 3. April eine heftige Tätigkeit der französischen Artillerle
im Norden bei dem vielumstrittenen Combres und auf der Südfront zwischen Mosel und Maas.
Die deutschen LZorposten gingen, als sich nun die feindliche Infanterie entwickelte, planmäßig
von Regniéville und Fey##n= Haye auf die Haupistellung zurück.
Am Ostermontag, den . April, begann der eigeniliche Angriff der Franzosen: auf der Süd,
front zunächst nördlich von Toul, dann auch im Driesterwalde, gleichzeitig am Nordftügel südlich
der Orne sowie zwischen Les Eparges und Combres. Erfolg war den Franzosen nirgends
beschieden. Wo kleine Trupps an einzelnen Stellen bis an die deutschen Gräben oder selbst
in sie hineingelangten, wurden sie überall wieder hinausgeworfen.
Am hefligsten enibrannte der Kampf an zwel Dunkten. Zwischen der Maas und Apremont
kamen kn dem waldigen Gelände die Franzosen nahe an die deutschen Stellungen heran, ehe
vernschtendes Feuer sie auf kurze Enifernung empfing. Besonders östlich von Flirey entwickelte
sich elne regelrechte Schlacht. Den französischen Schäützen, die, geschickt sede Geländefalte aus,
nutzend, vorgingen, folgten starke Reserven, um den Angriff nach Norden vorzutragen. Hler
fand die deutsche Artillerie große Ziele und gelangte zu gewaltiger Wirkung gegen sie. Nach
kurzer Zeit waren die Reserven in wilder Fluchi, während der Schützenangriff tm deutschen
Gewehrfeuer verblutete. Bei Flirey selbst war es nöllg, im nächtlichen Kampf zum Basoneit
zu greifen, um die deutschen Gräben zu behaupten.
Sobald der Infanterieangriff am -. April erloschen war, verstärkte sich auf belden Selten
die Tätigkeit der Artillerie; mit welchem Erfolge für die deutschen Geschütze, geht aus einer
Beobachtung hervor, die am 6. April morgens gemacht wurde: Hunderte von Teichen wurden
aus den französischen Gräben nach vorwärts hinausgeworfen.
Am 6. April scheiterten bei Fllrey dref neue französische Angriffe. Auch im Drrlesterwalde
griff der Feind von neuem an; hier warf sich dem französischen 13. Infanterlereglment ein
rheinisches Bataillon, die „Wacht am Mhein“ singend, mit der blanken Waffe entgegen und
schlug den Feind in die Flucht.
Südlich der Orne entwickelte sich am 6. April ein neuer Kampf, der für uns günflig steht.
In der Mitte der Stellungen längs der Maas war nur die Artillerie tätig.
Bisher haben die Franzosen nur neue Mißerfolge in dem schon oft umstrittenen Gebiet zu
verzeichnen; doch scheint es, als sel ihr Angriff noch nicht zu Ende. (W. T. B.)