Der Dampfer „Southpoint“ versenkt.
Lyon, 11. April. „Nouvelliste“ meldet aus Madrid: Die Zeitung „Phare de
Vigo“ berichtet, daß kürzlich aus Lissabon die Nachricht einlief, die Besatzung des
Dampfers „Southpoint“ sei auf der Berlengas-Insel gelandet. Die „Southpoint“
war von dem deutschen Unterseeboot „U. 25“ 60 Meilen vom Kap Finisterre (nörd-
lich Zigo) angehalten und durch Kanonenschüsse versenkt worden. (W. T. B.)
Esne deutsche Note an Amerika.
London, 11. April. Das ZReutersche ZBureau meldet: Deutschland hat an die
VBereinigten Staaten eine Note gerichtet, in der es sich beklagt, daß die Vor-
stellungen Amerikas an die Alliierten bezüglich der Zufuhr von TLebensmitteln für
die bürgerliche Bevölkerung der kriegführenden Länder keine Wirkung erzielt hätten.
Amerika lege auf dieses Recht lange nicht so viel Nachdruck, wie auf das Recht, den
Alliierten Waffen zu liefern. Die Note dringt darauf, daß die Vereinigten Staaten
die Neutralität sorgfältiger einhalten mögen. (W. T. B.)
1330 Russen bei Mariampol gefangen.— uftangriff gegen Mancy.
Großes Hauptquartier, 12. April.
TWesilicher Kriegsschauplatz. In den Argonnen scheiterten kleinere fran-
zösische Teilangriffe.
Zwischen Maas und Mosel war der Sonntag verhältnismäßig ruhig. Erst in
den Abendstunden setzten die Franzosen zum Angriff auf die Combres-Stellung an;
nach zweistündigem Kampf war der Angriff abgeschlagen. Im Walde von Ailly und
im Priesterwalde fanden tagsüber örtlich beschränkte Nahkämpfe statt, in denen wir die
Oberhand behielten. Ein in der Nacht erneut einsetzender Angriff wurde abgewiesen.
In Erwiderung des am S. April erfolgten Bombenabwurfs durch feindliche
Flieger auf die offene außerhalb des Operationsgebietes liegende Stadt Müllheim, bei
dem drei Frauen getkötet worden sind, wurde Nanehy, der Hauptort der Befestigungs-
gruppe gleichen Namens, von uns ausgiebig mit Spreng= und Brandbomben belegt.
Nach Aussage französsscher Offiziere sind die Kathedralen Notre Dame in Haris
und in Troyes, sowie hervorragende Staatsgebäude, wie Nationalbibliothek, Kunst-
gebäude, Invalidengebäude, Louvre usw., mit militärischen Einrichtungen, wie
Scheinwerfern, drahtlosen Stationen, Maschinengewehren, versehen.
Oestlicher Kriegsschauplatz. Bei einem VBorstoß von Mariampol in östlicher
RKichtung nahmen wir den RKussen 0 Offiziere, 1350 Mann sowie 4 Maschinen-
gewehre ab. Nordöstlich von Lomcza warfen die Russen aus Wurfmaschinen Zomben,
die nicht platzten, sondern langsam ausbrennend erstickende Gase entwickelten.
Die in der Presse amtlich gemeldete Berstümmelung eines russischen Unterofflziers
in Gegenwart deutscher Offiziere bedarf als grobe und sinnlose Lüge keiner weiteren
Erörterung. Oberste Heeresleitung.