Full text: Amtliche Kriegsdepechen Band 2 (2)

In den Vogesen griff der Feind vergeblich unsere Stellungen nordwestlich und 
südwestlich von Metzeral sowie bei Sondernach an. Auch dort hatten die Franzosen 
starke Verluste. 
Gestern früh warf ein feindlicher Flieger über Lörrach Bomben ab, die eine 
einem Schweizer gehörende Seidenfabrik und zwei Häuser beschädigten und mehrere 
Zivilpersonen verletzten. 
Oestlicher Kriegsschauplatz. Die Lage im Osten ist unverändert. 
Als Antwort auf russische Bombenabwürfe auf Insterburg und Gumbinnen — 
offene, außerhalb des Operationsgebietes liegende Städte — haben wir gestern den 
Eisenbahnknotenpunkt Bialyskok mit 150 Bomben belegt. 
Oberste Heeresleitung. (W. T. B.) 
Russische Niederlagen bei Artwin. 
Konstantinopel, 21. April. Aus Konstantinopel wird gemeldet: Nach sicheren 
Nachrichten aus Erzerum sind die Angriffe, die die Russen seit fünf Tagen gegen 
die türkischen Stellungen südlich von Artwin unternommen haben, mit großen Ver- 
lusten für den Feind abgeschlagen worden. 
Bei dem vorgestrigen Angriff auf die Dardanellen wurden die englischen Kriegs- 
schiffe „Renard“ und „London“ beschädigt. (W. T. B.) 
Englische Unterseeboote in der Deutschen Bucht versenkt. 
Berlin, 22. April. In letzter Zeit sind mehrfach britische Unterseeboote 
in der Deutschen Bucht der Nordsee gesichtet und wiederholt von deutschen Streit- 
kräften angegriffen worden. Ein feindliches Unterseeboot wurde am 17. April 
versenkt. Die Vernichtung weiterer Unterseebote ist wahrscheinlich, aber nicht mit 
voller Sicherheit festgestellt worden. 
Der stellvertretende Chef des Admiralstabes. 
Behncke. (W. T. B.) 
Russische Niederlage im Czirokatale. — Ueber 3000 Russen 
gefangen. 
Wien, 21. April. Amtlich wird verlautbart: In den Karpathen hat der 
Gegner seine verlustreichen Angriffe gegen die wichtigsten Abschnitte der Front 
seit geraumer Zeit eingestellt. Dies gilt besonders von jenen Abschnitten unserer 
Stellungen, die die besten Einbruchswege nach Ungarn, das Ondawa-, Laborcza- 
und Ungtal decken. 
Abseits dieser Hauptvorrückungslinien im Waldgebirge zwischen Laborcza- und 
Ungtal versuchte der Feind auch jetzt noch mit starken Kräften durchzudringen. 
Ein Durchbruch in dieser Richtung sollte den trotz schwerster Opfer frontal nicht