Full text: Amtliche Kriegsdepechen Band 2 (2)

26. April nachmittags überhaupt nicht mehr angegriffen worden. Er befindet sich 
also selbstverständlich in unserer Hand. Der englische Bericht sagt: Die Franzosen 
hätten, auf dem linken Flügel der Engländer vorgehend, Het Sas in Flandern zurück- 
gewonnen; in Wirklichkeit ist auch dieser Ort gestern nicht angegriffen worden. 
Ferner behauptet er, der deutsche Bericht über die Fortnahme der vier englischen 
Geschütze sei nicht zutreffend. Es ist für die englische Heeresleitung bedauerlich, 
daß sie so schlecht von ihren Untergebenen unterrichtet wird, wenn es auch verständlich 
ist, daß die regelmäßige Berichterstattung durch die Eile, mit der die englischen 
Truppen am 25. April das Schlachtfelb verließen, etwas in Unordnung gekommen 
sein mag. Die genommenen Geschütze gehören nach der Bezeichnung, die sie tragen, 
der 2. London-Garrison-Artillery und 2. London--Territorial-Division an. Es sind 
12,8-Zentimeter. Geschütze, die in allernächster Zeit ihre Anwesenheit auf unserer 
Seite den Gegnern deutlich erkennbar machen werden. (W. T. B.) 
Miederlage des Zentrums und des rechten Flügels der feindlichen 
Dardanellen-Armee. 
Konskantinopel, 26. April. Bei dem gestrigen Empfange teilte der Kriegs- 
minister ein Telegramm des Befehlshabers der fünften Armee, Liman DHascha, mit, 
daß das Zentrum und der rechte Flügel des Feindes vollständig geschlagen und 
Hoffnung vorhanden sei, daß auch der linke Flügel geschlagen werde. (W. T. B.) 
Die Versenkung des „LCéon Gambetta". 
Wien, 26. April. Das Flottenkommando veröffentlicht folgendes Com- 
muniqué: Unterseeboot V., Kommandant Linienschiffsleutnant Georg Ritter von 
Trapp, hat im Jonischen Meere den französischen Panzerkreuzer „Léon Gambetta“ 
torpediert und versenkt. (W. T. Z.) 
Zom, 28. April. Von Ueberlebenden des „Léon Gambetta“ erfährt man, daß 
das Schiff in der linken Seite von zwei Torpedos getroffen wurde und in 10 Minuten 
sank. Die Zahl der Geretteten beträgt 1306. Man fischte s#8 Leichname auf, die am 
Morgen mit militärischen Ehren auf dem Friedhof von Castrignano beigesetzt wurden. 
(W. T. B.) 
Die falschen Angaben der französischen Generalstabsberichte. 
Berlin, 28. April. Aus dem Großen Hauptquartier wird uns mitgeieilt: Unsere Gegner 
haben sich in ihren amtlichen Bekanntmachungen nie streng an die Wahrheit gehalten. Die 
Anwahrheiten nehmen aber setzt von Tag zu Tag größeren Imfang an. 
Das Havas-Telegramm vom 27. April, 3 Uhr nachmittags, enthält als Nachtrag den Satz: 
„Der Hartmannsweilerkopf, welcher gestern früh genommen wurde, ist von uns im Laufe des 
Abends wiedergewonnen worden, und wir haben Gefangene gemacht.“ Das Telegramm von 
11 Uhr abends besagt: „Am Hartmannsweilerkopf sind wir zur Offensive übergegangen. Nach- 
dem wir den Gipfel genommen hatten, sind wir 200 Meter auf dem Osihange vorgerückt.“ 
 
	        
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