Full text: Amtliche Kriegsdepechen Band 2 (2)

     
    
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Russischer Vorstoß im Oportal abgewiesen. 
Wien, 29. April, mittags. Amtlich wird verlautbart: Die allgemeine Lage 
ist unverändert. 
An der Front in Russisch-Polen und in den Karpathen in mehreren Abschnitten 
heftige Geschützkämpfe. Unsere Artillerie feuerte mit sehr guter Wirkung gegen russische 
Unterkunfts. und Munitionsobjekte. Im Oportal versuchte der Feind nach mehr— 
siündigem erfolglosen Artilleriefeuer nachts einen Vorstoß gegen die Höhenstellungen 
unserer Infanterie, wurde jedoch nach kurzem Kampf an der ganzen Front abgewiesen. 
Der Stellv. rtreter des Chefs des Generalstabes. 
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant. (W. T. B.) 
Die siegreichen Kämpfe der Türken auf Gallipoll. 
Konstantinopel, 20. April. In den ergänzenden Berichten über die Borgänge 
an den Dardanellen treten die Tapferkeit und der Elan der osmanischen Offiziere 
und Soldaten immer deutlicher zutage. Während der Kämpfe auf der Halbinsel 
Gallipoli, insbesondere bei Kaba Tepe, kämpften die türkischen Truppen zwei Tage 
und eine Nacht hindurch ununterbrochen, ohne die geringste Erschöpfung zu zeigen, 
gegen stets von neuem heranrückende feindliche Kraäfte. Bei den ersten Kämpfen von 
Kum Kale gaben die türkischen Truppen keinen einzigen Gewehrschuß ab, sondern 
warfen den Feind bloß mit dem Bajonett zurück. Während der Kämpfe beschossen 
40 feindliche Kriegsschiffe, darunter der russische Kreuzer „Askold“, die zur Beob- 
achtung aufgestellt waren, von Zeit zu Zeit Sed-ül-Bahr und Kum Kale. Die 
türkischen Forts erwiderten das Feuer mit Erfolg und brachten zwei Torpedoboote 
und ein Transportschiff zum Sinken. Ein schwer beschädigter Kreuzer mußte, wie 
schon gemeldet, nach Tenedos geschleppt werden. Die von den Türken gewonnene 
Kriegsbeute umfaßt eine große Zahl von Gewehren und eine Menge Munition. 
(W. T. B.) 
Deutsche Vortruppen an der Bahn Dünaburg-Libau. — Dün- 
kirchen beschossen. « 
Großes Hauptquartier, 30. April. 
Wesklicher Kriegsschauplatz. An der Küste herrschte rege feindliche 
Fliegertätigkeit, Fliegerbomben richteten in Ostende nur erheblichen Schaden an 
Häusern an. Die Festung Düntirchen wurde gestern von uns unter Artillerie- 
feuer genommen. 
In Flandern verlief der Tag ohne besondere Ereignisse. Nachts griff der 
Feind zwischen Steenstraate und Het Sas an, das Gefecht dauert noch an. Die 
Brückenköpfe auf dem westlichen Kanalufer bei den Orten Steenstraate und 
Het Sas sind von uns ausgebaut und fest in unserer Hand. Oestlich des Kanals 
  
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