nördlich von Ypern versuchten Zuaven und Turkos unseren rechten Flügel anzu-
greifen. Ihr Angriff brach in unserem Feuer zusammen.
In der Champagne nördlich von Le Mesnil konnten die Franzosen nichts
von der ihnen vorgestern entrissenen Stellung wiedergewinnen. Die 1000 Meter
breite und 300 Meter tiefe Befestigungsgruppe ist von uns in ihrem Umfange
umgebaut und wird gehalten.
In den Argonnen erstürmten unsere Truppen nördlich von Le Four de Paris
einen feindlichen Schützengraben, nahmen einen Offizier, 30 Mann gefangen
und hielten das eroberte Gelände gegen mehrfache feindliche Gegenangriffe. Bei
Cornay am Ostrand der Argonnen stürzte ein feindliches Flugzeug ab, die In-
sassen sind tot.
Zwischen Maas und Mosel griffen die Franzosen gestern die von uns eroberten
Stellungen auf den Maashöhen erfolglos an, auch nördlich von Flirey scheiterte
ein feindlicher Angriff unter starken Verlusten. Bei den Kämpfen auf den Maas-
höhen vom 24. bis 26. April haben die Franzosen allein an Gefangenen
43 Offiziere, darunter 3 Regimentskommandeure, und rund 4000 Mann verloren.
Die Küstenbefestigung Harwich an der englischen Ostküste wurde heute nacht
mit Bomben belegt.
Oestlicher Kriegsschauplatz. Die Vortruppen unserer im nordwestlichen
Rußland operierenden Streitkräfte haben gestern in breiter Front die Eisenbahn-
linie Dünaburg — Libau erreicht. Ernsthaften Widerstand versuchten die in jenen
Gegenden vorhandenen russischen Truppen, unter denen sich auch die Reste der
Teilnehmer am Raubzuge gegen Memel befinden, bisher nirgends zu leisten.
Gegenwärtig sind Gefechte bei Szawle im Gange.
Bei Kalwarja scheiterten größere russische Angriffe unter starken Verlusten.
5 Offiziere, 500 Russen fielen unverwundet in unsere Hände. Auch weiter
südlich zwischen Kalwaorja und Augustow mißglückten russische Vorstöße.
Oberste Heereslesitung. (W. T. B.)
Vier feindliche Schiffe an den Dardanellen beschädigt. — Der
Feind vom asiatischen Ufer vertrieben.
Konstantinopel, 30. April. Das türkische Große Hauptquartier hat gestern
abend folgendes mitgeteilt: Der Feind, welcher in der Umgegend von Kum Kale
gelandet war, ist frotz aller seiner Bemühungen, sich unter dem Schutze des
Feuers seiner Schiffe am Lande zu behaupten, vollständig verjagt worden; kein
Feind steht mehr auf dem asiatischen Ufer der Dardanellen.
Die feindlichen Streitkräfte auf der Spitze von Kaba Tepe behaupten sich
hartnäckig unter dem Schutze des Feuers der feindlichen Schiffe; von den anderen
Teilen der Gallipoli-Halbinsel ist der Feind vertrieben worden.
Das Feuer unserer Batterien hat am 28. April den französischen Panzer-
kreuzer „Jeanne d' Arc“ beschädigt, so daß er sich brennend nach Tenedos zurück-