Full text: Amtliche Kriegsdepechen Band 2 (2)

  
  
  
Front Malastow — Gorlice — Gromnik und nördlich davon geworfen, ihm schwere 
Verluste zugefügt, über 8000 Gefangene gemacht, Geschütze und Maschinen- 
gewehre in bisher noch nicht festgestellter Zahl erbeutet. Gleichzeitig erzwangen 
unsere Truppen den Uebergang über den unteren Dunajec. 
An der Karpathenfront, in den Beskiden, Lage unverändert. In den Wald- 
karpathen haben wir in neuerlichen Kämpfen östlich Koziowa Raum gewonnen, den 
Feind aus seiner Stellung geworfen und seine Gegenangriffe blutig abgeschlagen, 
dort mehrere hundert Gefangene gemacht und drei Maschinengewehre erbeutet. Auch 
nördlich Osmaloda wurde der Feind von mehreren Höhen zurückgeworfen und erlitt 
schwere Verluste. Auch dort noch Kampf im Gange. 
An der russischen Grenze zwischen Pruth und Dnjestr nichts Neues. 
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. 
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant. (W. T. B.) 
Die ganze russische Front in Westgalizien durchstoßen. 
Großes Hauptquartier, 3. Mai. 
Westlicher Kriegsschauplatz. In Flandern griffen wir gestern nordöstlich von 
Ypern beiderseits der Straße Poelcappelle — Ypern mit Erfolg an und nahmen die 
Gehöfte von Fortuin südöstlich von St. Julien. 
In der Champagne richteten wir durch erfolgreiche Minensprengungen erheblichen 
Schaden in der feindlichen Stellung zwischen Souain und Perthes an. 
Zwischen Maas und Mosel fanden gestern nur Artilleriekämpfe statt. 
Am Hartmannsweilerkopf machten die Franzosen heute nacht vergebliche Angriffs- 
versuche gegen unsere Gipfelstellung. 
Ein französisches Flugzeug landete gestern bei Hundlingen westlich Saargemünd; 
die beiden Insassen wurden gefangengenommen. 
Ein deutsches Flugzeuggeschwader griff gestern die Luftschiffhalle und den Bahn- 
hof Epinal mit anscheinend gutem Erfolge an. 
Oestlicher Kriegsschauplatz. Auf der weiteren Verfolgung der auf Riga 
flüchtenden Russen erbeuteten wir gestern 4 Geschütze, 4 Maschinengewehre und 
machten südlich Mitau wieder 1700 Gefangene, so daß die Gesamtzahl der Gefangenen 
auf 3200 gestiegen ist. 
Russische Angriffe südwestlich von Kalwarja mißglückten unter starken Verlusten 
für den Gegner; die Russen wurden über Szeszupa zurückgeworfen und ließen 
330 Gefangene in unserer Hand. 
Auch nordöstlich von Skierniewice zogen sich die Russen eine schwere Niederlage 
zu, wobei sie neben einer großen Anzahl an Toten 100 Gefangene verloren.  
Südöstlicher Kriegsschauplatz. Im Beisein des Oberbefehlshabers Feld- 
marschall Erzherzog Friedrich und unter der Führung des Generalobersten 
v. Mackensen haben die verbündeten Truppen gestern nach erbitterten Kämpfen die