Am gleichen Tage fand in der Nähe von Noordhinder-Feuerschiff ein Gefecht
zwischen zwei deutschen Vorpostenbooten und einigen bewaffneten englischen Fisch-
dampfern statt, bei dem ein englischer Fischdampfer vernichtet wurde. Eine Division
englischer Torpedobootzerstörer griff in das Gefecht ein, das mit dem Verluste
unserer Vorpostenboote endigte. Laut Bekanntgabe der englischen Admiralität
wurde der größte Teil der Besatzungen gerettet.
Der stellvertretende Chef des Admiralstabes.
gez. Behncke. (W. T. B.)
Reiche Beute der U-Boote.
London, 3. Mai. Die englische Admiralität meldet: Der Fischdampfer
„Columbia“ ist von zwei deutschen Torpedobooten überfallen und torpediert worden.
Von der Besatzung wurde ein einziger Mann von anderen Fischdampfern gerettet.
Lloyds erfährt aus Killrush, daß der Fischdampfer „Fulgent“ von einem Untersee-
boot in den Grund gebohrt worden ist. Der Fischdampfer „Angla“ brachte ein
Boot mit neun Ueberlebenden und dem Leichnam des Kapitäns, der erschossen
worden war, an Land. Ein zweites Boot wird vermißt. Aus Penzance erfährt
Lloyds, daß der französische Dampfer „Europe“ von einem Unterseeboot torpediert
worden ist. Die Besatzung ist gerettet. Lloyds erfährt aus Scilly, daß der
amerikanische Dampfer „Gulflight“ am Sonntag torpediert wurde. Ein Mann
ertrank, ein anderer wird vermißt. Das Fahrzeug wurde weggeschleppt und alle
anderen Mitfahrenden gerettet. Ein deutsches Unterseeboot versenkte gestern 60 Meilen
vom Tyne den Fischdampfer „Sunray“. Die Besatzung wurde gerettet. Drei Fisch-
dampfer, die hier eingelaufen sind, berichten, daß sie von deutschen Unterseebooten
verfolgt wurden. Sie sahen, wie zwei andere Fischdampfer aus Aberdeen durch
Schüsse von Unterseebooten versenkt wurden. (W. T. B.)
21 500 Russen in Westgalizien gefangen.
Großes Hauptquartier, 4. Mai.
Westlicher Kriegsschauplatz. In Flandern setzten wir unsere Angriffe von
Norden und Osten mit großem Erfolge fort. Heute morgen fielen Zevenkote, Zonnebeke,
Westhoek, der Polygoneveldwald, Nonne Bosschen — alles seit vielen Monaten
heißumstrittene Orte — in unsere Hand. Der abziehende Feind steht unter dem
Flankenfeuer unserer Batterien nördlich und südlich von Ypern.
In den Argonnen versuchten die Franzosen nördlich von Le Four de Paris
vergeblich einen von uns am 1. Mai eroberten Graben zurückzunehmen.
Die Artilleriekämpfe zwischen Maas und Mosel nahmen auch gestern ihren Fortgang.
Oestlicher Kriegsschauplatz. Die Zahl der in der Verfolgung auf Mitau
gefangengenommenen Russen ist auf über 4000 gestiegen.
Erneute russische Angriffe südwestlich von Kalwarja wurden abgeschlagen, 170 Ge-
fangene blieben bei uns.