Vernichtung der dritten russischen Armee. — Bisher 50000
Gefangene.
Wien, 6. Mai, mittags. (Amtlich.) Auf der ganzen Schlachtfront in
Wesigalizien dringen die Verbündeten weiter erfolgreich vor. Noch intakte Truppen
des Feindes versuchen in günstigen Verteidigungsstellungen den schleunigen Rückzug
zu decken. Starke russische Kräste in den Beskiden sind durch den Flankenstoß der sieg-
reichen Armeen schwer bedroht. Die Gegend von Jaslo und Duklaist bereits erkämpft.
Die im Gange befindlichen Kämpfe werden die Vernichtung der dritten russischen
Armee vervollständigen. Die Zahl der Gefangenen ist auf über 50000 gestiegen.
Die übrige Situation ist unverändert. Im Orawatale wurde ein slarker
russischer Angriff gegen die Höhe Ostry blutig abgewiesen. 700 RKussen gefangen.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalskabes.
v. Hoefer, Feldmarschalleutnank. (W. T. B.)
Der Uebergang über die Wisloka erzwungen.
Großes Hauptiquartier, 6. Mai.
Westlicher Kriegsschauplatz. Fast auf der ganzen Front fanden heftige
Artilleriekämpfe stait.
Bei Upern wurden weitere Forischritte, so durch Einnahme der Ferme Vanheule
und an der Bahn Messines — Ipern, gemacht. Es wurden einige 100 Gefangene
und 15 Maschinengewehre erbeutet.
Im Waldgelände westlich Combres fielen bei einem Vorstoß 4 französische Offiziere,
135 Mann, 4 Maschinengewehre und 1 Minenwerfer in unsere Hand.
Anser gestriger Angriff im Aillywalde führte zu dem erskrebten Erfolg. Der
Feind wurde aus seiner Stellung geworfen. Mehr als 2000 Franzosen, darunter
24 Offiziere, wurden gefangen, 2 Geschütze, mehrere Maschinengewehre und Minen-=
werfer erbeutet. Auch die blutigen französischen Verluste waren sehr schwer.
Mördlich Flirey und bei Croix des Carmes griff der Feind an. JNärdlich des erst.
genannten Ortes drang er an einer Stelle bis in unseren Graben. Um ein kleines Stück
wird noch gekämpft; an allen anderen Stellen wurden die Franzosen zurückgeworfen.
In den Vogesen wurde ein Vorstoß gegen unsere Siellung nördlich Steinabrück
abgewiesen.
Oestlicher Kriegsschauplatz. Südwesslich Mi#tau, südlich Szadow und östlich
Rossienje dauern die Kämpfe noch an. Nordösilich und südwestlich Kalwarsa sind unsere
Stellungen im TLaufe des gestrigen Tages mehrfach von starken russischen Kräften an-
gegrissen worden; sämtliche Angriffe scheiterten unter sehr großen Verlusten des Feindes.
Ebensowenig Erfolg hatten feindliche Borstöße gegen unsere Brückenköpfe an der Dilica.
Die Festung Grodno wurde heute nacht mit Bomben belegt.
Güdöstlicher Kriegsschauplatz. In Westgalizien versuchten die Nachhufen
des flüchtenden Feindes den unter Zefehl des Generalobersten v. Mackensen
stehenden verbündeten Truppen gestern verzweifelken Widerstand zu leisten, der