Full text: Amtliche Kriegsdepechen Band 2 (2)

   
   
  
  
  
     
   
  
  
    
    
  
    
  
    
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
      
          
    
s wurde-.NebenmehralstausendGefangenenwurdenzahlreicheGeschüizeUndMaschinens 
gewehre erbeutet. 
Am 3. und 4. Mai nahm die Durchöruchsschlacht ihren Forigang. War doch am 2. Mai 
erst die vorderste Hauptstellung der Russen gefallen, und hatten diese doch bis zur Wisloka, 
das ist auf einer Strecke von etwa dreißig Kilometern, noch drei weitere mehr oder weniger 
stark ausgebaute befestigte Stellungen vorberettet. In der russischen zweiten Haupistellung 
fanden die Zerbündeten wenig Widerskand. Es kam hier vielfach nur zu Nachhutgefechten. 
Größere Kämpfe fanden an vereinzelten Stellen, vor allem an Hunkten ftatt, wohin der Feind 
von rückwärts her VBerskärkungen herangeholt hatte. Diese Kämpfe endeten allgemein damit, 
daß auch die Verskärkungen mit in den Strudel des Käckzuges gezogen wurden. Am Nach- 
mittag sfanden die verbündeten Truppen vor der dritten Hauptstellung des Feindes, gegen die 
der Angriff am 3. Mal nicht mehr durchgeführt werden konnte. Die Truppen des Generals 
von Francofs kämpfien an diesem Tage noch um den sener dritten Stellung vorgelagerten 
Wilczakberg, den Schlüsselpunkt für den Besitz der Stadt Ziecz. Diesen Berg hatten die 
Zussen besonders stark ausgebaut. Wiederum lagen ihre Schützengräben skockwerkartig über- 
esnander. Die Zussen versuchten das Herankommen der deutschen Truppen an diesen Berg 
zu verzögern, indem sie von Süden her zu einem Gegenangriff ansetten. Ein paar Schrapnells 
genügien aber, um den schon schwer erschütterten Feind zur Umkehr zu veranlassen. Noch am 
Abend des 3. Mai war der Wilczak in deuischer Hand. Die preußische Garde nahm nach 
heißem Waldkampfe die Höhen von Lipic. Dem rechten Flügel der österreichischen Truppen 
der Armee des Erzherzogs Josef Ferdinand gelang es an diesem Tage, die Kussen von den 
steilen Waldbergen östlich des Bialatales hinunterzuwerfen und in Richtung Tuchow weiter 
Gelände zu gewinnen. Standen die Kussen am 3. Mai noch ganz im Bann ihrer tags zuvor 
erlitienen schweren Niederlagen, so glaubten sie doch am 4. Mai, die Offensive der Zerbündeten 
zum Stehen zu bringen. Mit den am 3. Mal eingesetzten Teislen verfügten sie über vier bis fünf 
Infanterie- und vier Kavallerledsvissonen, die sie an diesem Tage den Angreifern entgegenführten. 
In einem großen nach Südwesten gerichteten Bogen, der als eine Art von großem Brücken. 
kopf der Stadt Jaslo auf eiwa zwölf bis fünfzehn Kilometer Enifernung vorgelagert war, 
finden wir die dritte Hauptstellung der Kussen. In ihr waren die Höhen um Secterzynky, 
nördlich Ziecz und die Ofstra Gora wichilge Stützpunkte. Der Feind leistete an vielen Stellen 
erbitterten Widerstand, aber ihm fehlte, wie die gefangenen Offiziere aussagen, sede planmäßige 
und elnheiillche Leltung. War schon die Dermischung der Verbände infolge der Kämpfe am 
2. und 3. Mal eine sehr erhebliche gewesen, so erfolgte am 4. Mai der Einsatz der Feserven 
völlig plankos. Regimenter, und batatllonsweise wurden die Derstärkungen in die Front 
geworfen, dorthin, wo die Not des Augenblicks es gerade gebot. Die Auflösung hatte bereits 
einen derartigen Grad erreicht, daß, wenn der Feind an einer Stelle der Kampffront zähen 
Widerstand leistete, dleser dadurch vergeblich wurde, daß die Truppen rechts und links sede Luft 
am Kampf verloren hatten und vorzeitig das Welte suchten. So erwies sich auch die 
Behauptung der dritten Hauptstellung der Kussen als unmöglich. Die preußische Garde erreichte 
am Abend des Tages die Gegend von Seerzyny. Das ungarische Honvedregiment 10 setzte 
sich nach siebenmaligem Sturm in den Besitz einer Höhe näördlich Biecz, worauf sich die 
Besatzung der benachbarten Höhe ergab. Weiter sübdlich schickten sich deutsche Angriffstruppen 
gerade zum Vorgehen auf die Osftra Gora an, als der durch das schwere Artilleriefeuer 
erschütterte Feind weiße Fahnen schwenkie und sich in Scharen ergab, bevor noch ein deutscher 
Infanterlst zum Angriff angetreten war. 
Am Abend des 4. Mal war der rechte Flügel der Armee Mackensen bis auf wenige Kilometer 
an die Wisloka herangekommen. Man rechnete mit neuen feindlschen Stellungen auf 
dem Ostufer dieses Flusses. Hatten doch auch Gefangene ausgesagt, daß die Russen die 
Landeseinwohner zum schleunigen Bau betonierter Unterstände gepreßi hätten. Dazu war 
 
	        
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