Truppenfũhrung und einheitliche Gefechisleitung schwierig gestalieie. Artilleriebeobachtung ist
meist nur von erhöhten Dunkten, Kirchlürmen, Windmühlen und ähnlichem, möglich, aber auch
hier beschränkien die dichte Zodenbewachsung und die feuchte, silbergraue Luft, die die Fernen
verschleiert, die Aussichlt. Diese Schwierigkelten des Geländes sind zum Teil der Grund, daß
sich der Gegner monatelang in der taktisch ungünstigen Stellung, aus der er setzt geworfen ist,
behaupten und der im April begonnenen deutschen Offensive einen nachhaltigen, nur langsam
weschenden Widerskand bieten konnte.
Es lag seit langem in der Absicht des deutschen Armee führers, die taktisch ungünfstige Lage
des Gegners zum Angriff ösilich Upern auszunutzen. Die Zurückdrängung des Gegners aus
seiner vorspringenden Stellung gegen oder über den serabschnitt würde die Frontbrelte der
Armee verringern und den noch in Feindeshand befindlichen Teil Zelgiens verkleinern. Auch
die moralische Wirkung eines groß angelegten Angriffes auf die Truppen mußte nach dem langen
Stellungskampf von Bedeutung sein.
Die Armee Gr. Königlichen Hoheit des Herzogs Albrecht von Württemberg, die an der Yser
liegt, konnte an die Berwirllichung dieser Absicht aber erst gehen, nachdem sie über die ihr so
nötigen Kräste verfügte. Der von Norden, Osten und Süden umfaßie Gegner konnte auf die
Dauer einem mit ausrelchenden Kräften geführten Angriff nicht widerstehen; die deutschen
Truppen skanden im Norden und Süden von Hpern den doriigen Iserübergängen näher als
die am weitesten nach Osten vorgeschobenen Teile des Feindes. Aus dieser Lage ergab sich
die Art der Durchführung des Angriffes.
Der Hauptangriff mußte nach der Basis der feindlichen Stellung, die der Iserkanal bildete,
angesetzt werden, um den Ausgang des Sackes, in dem sich der Gegner östlich von Ipern
befand, allmählich zuzuschnüren und damit dise rückwärtigen Berbindungen zu bedrohen. Da
die deutschen Stellungen südlich Upern bereits auf 4 Kilometer gegen die Stadt vorgeschoben,
im Norden aber um die doppelte Entfernung von hier entfernt waren, schien der Angriff aus
dleser Kichiung geboten. Es war anzustreben, daß der Gegner im östlichen Teil des Sackes
möglichst lange festgehalten wurde. Der Hauptangriff durfte daher nicht zu weit nach Osken
ausgedehnt werden, während den übrigen Teilen der Einschließungsfront die Aufgabe zufiel,
den gegenüberskehenden Feind zu fesseln. Diese Gedanken leiteten die am 22. April beginnende
Offensive.
An diesem Tage waren die VBorbereitungen beendet, die der schwierige Ungriff gegen eine
seit Monaten ausgebaute, von einem zähen VDerteldiger besetzie Stellung sorderte. Sechs Uhr
abends brachen unsere Truppen aus der Linie Steenstraate — Langemarck vor. Oer vollkommen
ülberraschte Feind überließ ihnen seine erste und zweite Stellung, die 30 bis 500 Meter vor unserer
Front lagen, und floh in westlicher Richiung über den Kanal und nach Süden, während selne
Artillerte die nachdrängenden Deutschen aufzuhalten suchte. Als aber die Nacht herabsank,
standen die Angriffstruppen in einer Linie, die dem Kanal von Steenstraate über Het Sas bis
2 Kilometer sädwestlich Dilkem folgte und, von hier nach Osten umblegend, in Richtung
Kersselaere die alten Stellungen des nächsten Abschnittes erreichte. Nur bel Steenstraate hatte
der Feind heftigen Widerskand geleistet, aber dennoch war es gelungen, den Ort abends zu
nehmen und hier, ebenso wie bel Het Sas, mit Teilen das linke Kanalufer zu gewinnen. Das
taktische Ergebnis des ersken Kampftages war, daß Gelände in einer Brelte von 9 Kilometern
und in einer Tiefe von 3 Kilometern gewonnen, der Ausgang des Sackes somit wesentlich verengert
worden war; außerdem war in zwei neuen Stellungen westlich des Kanals fester Fuß gefaßt.
Gleichzeitig mit dem Hauptangriff wurde der Gegner auf der ganzen übrigen Front beschäftigt.
Es war vorauszusehen, daß die Berbündeten, nachdem sie ihren Zerlust in vollem Umfange
erkannt hatten, versuchen würden, das Verlorene wiederzugewinnen. Die am 23. April beginnenden
Kämpfe stellen auf seiten des Gegners eine fast ununterbrochene Reihe von Versuchen dar,
die Deutschen aus ihren neuen Stellungen zurückzudrängen, um sich von dem Oruck auf die