Neuville gelang es dem Gegner, sich in unserer vordersten Linie festzusetzen. Der
Gegenangriff ist im Gange.
Nördlich von Steinabrück im Fechttal warfen wir den Feind, der sich unmittelbar
vor unserer Stellung im dichten Nebel eingenistet hatte, durch Angriffe zurück und
zerstörten seine Gräben.
Eines unserer Tuftschiffe belegte heute früh den befestigten Ort Southend an
der Themsemündung mit einigen Bomben.
Oestlicher Kriegsschauplatz. Die Tage ist unverändert.
Sübösklicher Kriegsschauplatz. Trotz aller Versuche des Feindes, durch
eilig mit der Zahn oder Fußmarsch herangeführte neue Kräfte unsere Verfolgung
aufzuhalten, warfen die verbündeten Truppen der Heeresgruppe des Generalobersten
v. Mackensen auch gestern den Gegner von Stellung zu Stellung zurück und nahmen
ihm über 12 000 Gefangene nebst vielem Material ab. Die Zahl der von dieser
Heeresgruppe allein seit dem 2. Mai gemachten Gefangenen steigt damit auf über
80 000. Unsere Vortruppen näherten sich dem Stobnica-Abschnitt und erreichten
die Zrzezanka sowie den unteren Wislok. Die Verfolgung geht vorwörts.
Oberste Heeresleitung. (W. T. B.)
Gesamtverlust der russischen dritten Armee 150 000 Mann.
Wien, 10. Mal, mittags. Amtlich wird verlautbart: Die unter schweren PVer-
lusten aus Westigalizien und den Karpathen zurückgeschlagene russische dritte Armee
ist, dem Drucke aus beiden Richtungen nachgebend, mit der Hauptkraft im Raume
um Sanok und Lisko zusammengepreßt. Gegen diese Masse dringen die ver-
bündeten Armeen weiter erfolgreich vor und haben von Westen den #ebergang über
den Wielok erkämpft, von Süden die Linie Dwernik— Baligrob — Bukowsko erreicht.
Am nördlichen Flügel der westgalizischen Front erstürmten gestern Oberösterreicher,
Salzburger und Tiroler Truppen mehrere Orte östlich und nordösklich Debica.
Die Zahl der in Westgalizien gemachten Gefangenen ist auf 80 000 gesliegen.
Hinzukommen noch über 20 000 Gefangene, die bei der Verfolgung in den Kar-
pathen eingebracht wurden. Die russische dritte Armee, die aus den fünf Korps,
IX., X., XII. und XXIV. undb III. kaukasisches sowie mehreren Feservedivisionen zu-
sammengesehzt war, hat somit einen Verlust von allein 100 Ooo Mann an Gefangenen.
ZKechnet man hinzu die Zahl der Toten und Verwundeten, so kann der Gesamt-
verlust mit mindestens 150 000 Mann angenommen werden. Von der auch jetzt
noch nicht zu übersehenden Menge von Kriegsmaterial snd bisher 60 Geschütze und
200 Maschinengewehre gezählt.
Die Kämpfe in Südofigalizien bauern noch fort. Durch einen Gegenangriff
wurde auf den Höhen nordösilich Ottonia eine starke Gruppe des Feindes zurück-
geworfen.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes.
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.
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