mit 4 Batterien und 2 Maschinengewehrschwadronen, unterstützt von 3 Kanonen-
booten und einem in ein Kanonenboot umgewandelten Schiffe, in der Nacht in
Schwarmlinie gegen unsere Stellung am linken Flügel vor. Die feindlichen
Kanonenboote, die sich gleichfalls dieser Stellung näherten, eröffneten das Feuer
auf 5 Kilometer Entfernung. Nach dreistündigem Kampfe mit 3 feindlichen
Bataillonen gelang es einem andern feindlichen Regiment, das unseren linken
Flügel zu durchbrechen beabsichtigte, sich bis 800 Meter zu nähern. Unsere Reserven
erwiderten das Feuer heftig und gingen sodann zur Offensive über. Da inzwischen
unsere Linientruppen aus ihren Stellungen heranrückten, mußte sich der Feind in
Unordnung zurückziehen, wobei er überaus große Verluste erlitt. Da ein Kanonen=
boot beschädigt worden war, gestaltete sich der Rückzug zu einer regellosen Flucht.
Auch die Kanonenboote mußten sich, obwohl sie sich bemühten, den Rückzug durch
ein Bombardement zu decken, ebenfalls gegen Mittag zurückziehen. Während des
Kampfes und der darauffolgenden Verfolgung verlor der Feind 400 Mann an
Toten und 600 Mann an Verwundeten. Er ließ zahlreiches Kriegs- und Sanitäts-
material im Stiche. Unsere Verluste belaufen sich kaum auf ein Zehntel der feind-
lichen Verluste. Die Ausdauer unserer Artillerie ist über alles Lob erhaben. Sie
unterbrach das Feuer im Kampfe gegen mehr als 30 feindliche Schnellfeuergeschütze
nicht einen Augenblick. Das in ein Kanonenboot umgewandelte Schiff fing Feuer und sank.
Unsere beiden Geschütze brachten zwei feindliche Maschinengewehre zum Schweigen und
zwangen sie zum Rückzuge. Die Tapferkeit unserer Truppen flößte dem Feinde solchen
Schrecken ein, daß er nicht einmal seine befestigten Stellungen mehr zu halten vermochte.
(W. T. B.)
Die Franzosen in Kamerun.
Paris, 5. Februar. Ein Funkentelegramm des Gouverneurs von Zentralafrika
meldet, daß die französischen Truppen nach zwei Gefechten am 27. und 28. Januar
den Posten Bertua in Zentralkamerun am 29. Januar besetzt hätten. Der Erfolg
sei bedeutend, denn er ermögliche die Fortsetzung der Bewegung, welche zur Um-
fassung (??) der deutschen Truppen in Kamerun führe. (W. T. B.)
Verlust eines englischen Truppentransportschiffes.
London, 5. Februar. Aus einem Bericht der englischen Admiralitat über den
Untergang des Dampfers „Viknor“, der erst jetzt zur Veröffentlichung gelangt, geht
hervor, daß der Dampfer als Truppentransportschiff in Dienst gestellt war. Mit
ihm sind 194 Unteroffiziere und Seesoldaten untergegangen, außerdem noch
80 Matrosen, im ganzen also 274 Mann.
Der Reichskanzler über Englands Aushungerungsplan.
Stockholm, 5. Februar. Der Berliner Korrespondent von „Aftenposten“, Pro-
fessor Dr. Holtermann, hatte eine Unterredung mit dem Reichskanzler, über die er
folgendes berichtet: