Nördlich der Weichsel sind unsere Truppen über die Nida vorgedrungen.
In Güdostgalizien sind starke russische Kräste über den Dnjestr in Richtung
auf Horodenka vorgestoßen. Zaleszezyki wurde von uns geräumt. Die Kämpfe
dauern fort.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes.
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant. (W. T. B.)
Anerbietungen Oesterreichs an Jtalien.
Frankfurt a. M., 12. Mai. Die „Frankf. Ztg.“ meldet aus Mailand: In der
Turiner „Stampa“ schreibt der Abgeordnete Cirmeni, bekanntlich ein persönlicher
Freund Giolittis: Die österreichische Regierung hat der italienischen Regierung in
freundschaftlicher Form folgendes Angebot gemacht: Abtretung des italienischen Teiles
von Tirol, des sogenannten Trentino, eine Abtretung am Isonzo mit Einschluß
Gradiscas, vollständige Autonomie für Triest nebst der Gewährung einer italienischen
Aniversität und eines Freihafens, Desinteressement Oeskerreichs zugunsten Jtaliens
in Südalbanien nebst sofortiger Anerkennung des Besitzes von Valona, endlich Drüfung
einer Abtretung der Stadt Görz sowie einiger Inseln nahe der dalmatinischen Küste.
(W. T. B.)
In Galizien und den Karpathen 143 000 Gefangene gemacht.
Großes Hauptquartier, 13. Mai.
Westlicher Kriegsschauplatz. Oestlich Ipern nahmen wir einen weiteren
feindlichen Stüßzpunkt. Am Nachmittag wurden starke französssche Angriffe gegen
unsere Front Ablain — Neuville unter schwersten Berlusten für den Feind abgewiesen.
Das infolge des Festsehens der Franzosen in unseren vorderen Gräben zwischen
Neuville und Carench zum größten Teil umfaßte Dorf Carency sowie der Wefstteil
von Ablain wurden sedoch in der vergangenen Nacht gerdumt. Ceider ist auch
dabei wieder eine Anzahl unserer braven Leute und Material verlorengegangen.
Französische Versuche, das von uns nordwesslich Serry-au-Bac in den Waldungen
südlich Ville au Bois genommene Grabenstück wieder zu gewinnen, blieben erfolglos.
Nach starker Artillerievorbereitung griff der Feind gestern abend unsere Stellungen
zwischen Naas und Mosel bei Croiz des Carmes an. Es gelang ihm, in einer
Breite von 150 bis 200 Metern in unsere vordersten Gräben einzudringen. In
erbitterten Nahkämpfen wurden unsere Stellungen jedoch wieder völlig von den
Franzosen gesäubert, eine Anzahl Gefangener blieb in unseren Händen. Zwei
französische Blockhäuser auf dem Wesihange des Hartmannsweilerkopfes wurden
von unserer Artillerie zusammengeschossen.
Oestlicher Kriegsschauplatz. Die Lage ist unverändert; der Kampf bei
Szawle steht noch.
GSüdöstlicher Kriegsschauplatz. Die Heeresgruppe des Generalobersten
v. Mackensen erreichte gestern in der Verfolgung die Gegend von Dubiecko am
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