Einzug der Oesterreicher in Sambor.
Wien, 16. Mai, mittags. Amilich wird verlautbart: In Russisch-Holen verfolgen
die Verbündeten Streitkräfte südlich der unteren Pilica, haben das Bergland von
Kielce bis zum Oberlauf der Kamienna vom Feinde gesäubert und sind entlang
der Weichsel bis auf die Höhen nördlich Klimontow vorgedrungen.
An der Sanstrecke Rudnik — Przemyfl wurden russische Nachhuten vom westlichen
Flußufer zurückgeworfen und hierbei viele Gefangene gemacht.
Die aus den Waldkarpathen vorgedrungenen Armeen sehen ihre Vorrückung fort.
Eine starke russische Nachhut wurde gestern in der Gegend der Höhe Magiera zer-
sprengt, 7 Geschütze, 11 Maschinengewehre erobert, über 1000 Gefangene gemacht.
Unsere Truppen sind vormitlkags mit klingendem Spiel subelnd begrüßt in
Sambor eingezogen.
In Südostgalizien wurden nördlich Kolomea neue Angriffe der Kussen abgewlesen,
ein Stützpunkt dem Gegner entrissen. Weiter Druth abwärts bis zur Reichsgrenze
berrscht verhältnismäßig Ruhe.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes.
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant. (W. T. B.)
Die Torpedierung des „Gollath“.
Konstantinopel, 16. Mai. Der türkische Torpedojager „Muawenet Millie“,
der das englische TLinienschiff „Goliath“ versenkte, skand unter dem Kommando des
Kapitäns Achmed und des Deutschen Firle. (W. T. B.)
Deutsche U-Boote im Mittelmeer.
Athen, 16. Mai. Der englische Gesandte in Athen erhielt vom Kommandierenden
Admiral der englischen Dardanellenflotte Nachricht über die Anwesenheit deutscher
Anterseeboote im Mittelmeer. Die Athener Zeitungen berichten, daß ein deutsches
Interseeboot bei Kap d'Oro auf der Insel Eubög gesehen wurde. (W. T. B.)
Schwere englisch-französische VBerluste bei Arl Burun.
Konstantinopel, 16. Mal, 8 Uhr abends. Das türkische Hauptquartier
meldet: An der Dardanellenfront bei Ari Burun unternahmen drei feindliche
Bataillone mit Genietruppen gestern früh gegen die Stellung unseres rechten
Flügels wiederholt Angriffe, durch die wir überrascht werden sollten. Die Feinde
wurden jedesmal mit Verlusten zurückgeworfen und durch unsere Gegenangriffe
bis in ihre Hauptstellungen getrieben. Wir zählten 300 kote Feinde in der Umgebung
dieser Stellungen. Der Gesamtverlust des Feindes bei diesen Angriffen beläuft
sich auf 1500 Mann. Wir erbeuteten 200 Gewehre sowie auch eine Menge sonstigen
Kriegsmaterials. Unsere eigenen Berluste sind verhältnismäßig sehr gering. (W. T. B.)