Kampf um PDrzemysl.
Großes Hauptquartier, 17. Mai.
Westlicher Kriegsschauplatz. Nördlich von Öpern wesilich des Kanals bei
Steenstraate und Het Sas gaben wir unsere vorgeschobenen Stellungen auf und
zogen die dort stehenden schwachen Kräste, um Verluste durch starkes feindliches
Artilleriefeuer zu verhindern, in unsere Hauptstellungen am östlichen Kanalufer zurück.
Südlich von Neuve Chapelle halten die Engländer noch die Teile unseres
vorderen Grabens, die seit den vorgestrigen Kämpfen in ihrer Hand sind; das
Gefecht dauert dort noch an. Nördlich von Arras, bei Ablain und Neuville, wiesen
wir französische Angriffe sehr verlustreich für den Gegner ab.
Bei Ailly und im Hriesterwald haben sich geringfügigere Infanteriekämpfe entwickelt.
Ansere Tuftschiffe machten erfolgreiche Angriffe auf die Kriegshäfen Dover
und Calais.
Oestlicher Kriegsschauplatz. An der Dubissa in Gegend Eiragola und
Czekiszki sowie fsüblich des NMsemen bei Mariampol und Ludwinow wurden feind-
liche Angriffe abgewiesen. Unter den bei Szawle gemachten russischen Gefangenen
wurden Rekruten des Jahrgangs 1046 fefskgestellt, die eine nur vierwöchige Aus-
bildung hinter sich hatten.
Sübdöstlicher Kriegsschaupla. AUnser Vormarsch zwischen Hilica und oberer
Weichsel ebenso wie auf der Front Sambor —Stryj—Stanislau wird fortgesetzt.
Bei Jaroslau und nördlich ist es an mehreren Stellen gelungen, den San zu
üUberschreiten. L#m Drzemost wird gekämpft.
Oberste Heeresleitung. (W. X. B.)
Einnahme von Drohobycz.
Wien, 17. Mai. Amitlich wird verlautbart: Im Verhältnis zu den hart,
näckigen Kämpfen der vergangenen zwei Wochen verlief der gestrige Tag an der
ganzen Front im allgemeinen ohne wesentliche Ereignisse.
Die Armeen haben weiter nach vorwärts Kaum gewonnen. Oie gegen den
oberen Onsjesir vorgerückten Kolonnen haben mit Teilen nun auch Drohobycz
genommen, weitere 5100 Gefangene gemacht und acht Maschinengewehre erbeutet.
Der Stellvertreter des Chefs des Gencralstabes.
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant. (W. T. B.)
Die amerikanische Note über die Torpedlerung der „Lusitania“.
Berlin, 17. Mai. Das W. T. B. veröffentlicht den Wortlaut einer dem Auswärtigen
Amt zugegangenen Note der amerikanischen Regierung über die Torpedierung der „Lusstania“,
bei der über hundert amerikanische Staatsangehörige das Leben verloren hätten. Darin w##rd
erneut erklärt, daß Amerika die Berechtigung der durch die englische Seekriegsführung ergriffenen
Nepressivmaßnahmen, die Proklamierung eines Seekriegs und die Warnung an Neutrale nicht
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