vor den Forts von Smyrna fahrende Kreuzer zurück, nachdem einer von ihnen durch
das Feuer unserer Batterien beschädigt worden war.
Zon den anderen Kriegsschauplätzen ist nichts Wichtiges zu melden. (W. T. B.)
Deutsche Luftschiffe über der englischen Küste.
London, 17. Mai. Das Reutersche Bureau meldet: Ein Tots#e, der heute an
Land kam, hat mitgeteilt, daß er vier Meilen von Northforeland s deutsche Tuft-
schiffe sah, die in nordwestlicher Richtung landeinwärts flogen. Er sah Feuerblitze,
als Zomben abgeworfen wurden. Die Tuftschiffe müssen sich später zerstreut haben,
denn eins flog 2 Uhr morgens über Deal. Auf die Stadt wurden keine Bomben
abgeworfen, aber mehr als 20 flielen in die benachbarten Felder. (W. T. B.)
Der Reichskanzler über das österreichisch-ungarksche Angebot an
talien.
Berlin, 18. Mai. Oer Reichstag iff heute wieder zu einer kurzen Sitzung zusammen-
gekreten. Nach einer Zegrüßungsansprache des Präsidenten Dr. Kämpf blelt der Relchskanzler
v. Beihmann Hollweg folgende Fede:
Meine Herren! Ihnen ist bekannt, daß sich die Zezlehungen zwischen Italien und Oester-
reich-Angarn in den letzten Monaten stark zugespitzt haben. Aus der gefstrigen Rede des
ungarischen Ministerpräsidenten Grafen Tisza werden Sie entnommen haben, daß das Wiener
Kabinett, in dem aufrichtigen Befstreben, die skändige Fieu idschaft zwischen der Doppelmonarchie
und Jtalien zu sichern und den dauernden großen TCebensinteressen beider Reiche Rechnung zu
tragen, sich zu weitgehenden Konzessionen, auch territorialer Natur, an Italien enischlossen hat.
Ich halte es für zweckmäßig, Ihnen diese Konzessionen zu bezeichnen:
1. Der Teil von Tirol, der von Jtalienern bewohnt ist, wird an Itallen abgetreien;
2. ebenso das westiliche Ifer des Isonzo, soweit die Bevölkerung rein stalienisch ist, und die
Stadt Gradisca;
3. Triest soll zur kaiserlichen freien Stadt gemacht werden, eine den italienischen Charakier
der Stadt sichernde Stadiverwaliung und eine italienische Universilät erhalten;
4. die italienische Souveränität über Balona und die dazu gehörige Interessensphäre soll
anerkannt werden;
5. Oefskerreich-Ungarn erklärt seine politische Uninteressiertheit hinsichtlich Albaniens;
6. die nationalen Interessen der ktalienischen Staatsangehörigen in Oesterrelch-Ungarn werden
besonders berücksschtigt;
7. Oesterreich- Ungarn erläßt eine Amnestie für militärische oder politische Berbrecher, die
aus den abgetretenen Gebieten stammen;
8. wohlwollende Zerücksichtigung von welieren Wünschen Italiens über die Gesamiheit der
das Abkommen bildenden Fragen wird zugesagt;
. Oeskerresch-Ungarn wird nach dem Abschluß des Vertrages eine feierliche Erklärung über
die Abtretungen geben;
10. gemsschie Kommissionen zur Regelung der Einzelhelten der Abtretung werden eingesetzt;
11. nach Abschluß des Abkommens sollen die Soldaten der österrelchisch-ungarlschen Armee,
die aus den besetzten Gebseten skammen, nicht mehr an den Kämpfen teilnehmen. (Höri, hört!)
Ich kann hinzufügen, daß Deutschland, um die VBerskändigung zwischen seinen belden Bundes-
genossen zu fördern und zu festigen, dem römischen Kabinett gegenüber im Einverständnis mit