dem Wiener die volle Garantie für die loyale Ausführung dieser Anerbietungen ausdrücklich
übernommen hat. Oesterreich-Ungarn und Deutschland haben hiermit einen Enischluß gefaßt,
der, wenn er zum Ziele führt, nach meiner fesien Ueberzeugung auf die Dauer von der über-
wältsigenden Mehrheit der drei Nationen gutgeheißen werden wird. Mit selnem Darlament
steht das italienische Bolk vor der freien Enischlleßung, ob es die Erfüllung alter nationaler
Hoffnungen in weitesem Umfange auf friedlichem Wege erreichen oder ob es das Land in den
Krieg süürzen und gegen seine Zundesgenossen von geslern und heute morgen das Schwert
ziehen will. Ich mag die Hoffnung nicht ganz aufgeben, daß die Wagschale des Friedens
schwerer seln wird als die des Krieges. Wie aber Italiens Entschließung auch ausfallen
möge: In Gemeinschaft mit Oesterreich-Ungarn haben wir alles #m Bereiche der Möglichkeit
Liegende getan, um ein Bundesverhältnis zu füten, das kim deutschen Volke feste Wurzel
gefaßt hatte und das den drei Reichen Nuhen und Gutes gebracht hat. Wird der Zund von
einem der DPartner zerrissen, so werden wir in Gemeinschaft mit dem anderen auch neuen
Gefahren unerschrockenen und zuversschtlichen Mutes zu begegnen wissen. (Lebhafter stürmischer
Belfall und allgemeines Händeklatschen. — Der Relchskanzler verneigt sich mehrmals. Wieder-
holter stürmischer BZeifall und Händeklatschen.)
124000 JKussen in Galizien seit Anfang Mat gefangen.
Wien, 16. Mai. Amtlich wird verlautbart: Die verbündeten Truppen hatten
nach erbitterten Kämpfen an mehreren Stellen den San forciert und am Ostufer
des Flusses Fuß gefaßt. Gegenangriffe der Russen wurden überall blutig abgewiesen,
der Feind in östlicher Richtung zurückgeworfen.
Am oberen Onjesir sind heftige Kämpfe im Gange. An der Druthlinie keine
besonderen Ereignisse. Bereinzelte Vorstöße der RKussen nördlich Kolomea wurden
abgewiesen.
Die Gesamtsumme der in der ersten Hälste des Mai eingebrachten Gefangenen
hat sich auf 174000 Mann erhöht. Hierzu kommen 128 erbeutete Geschütze und
368 Maschinengewehre.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes.
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant. (W. T. B.)
Der Kaiser bei den Kämpfen am San.
Berlin, 18. Mai. (Amtlich.) Seine Majestät der Kaiser wohnte am 16. d. M.
den Kämpfen bei leberschreiten des Sanabschnittes auf den Gefechtsskänden eines
Generalkommandos und später einer Divisson bei. (W. T. B.)
Die Operationen in Gallzien.
Berlin, 19. Mas. Aus dem Großen Hauptauartier erhalten wir über den Forigang
der Operationen in Galizien folgendes Telegramm:
Nachdem Fürst Kadko Dimitriew, der geschlagene russische Heerführer, in der Durchbruchs-
schlacht und während der anschließenden DVerfolgung der Verbündeten bis zum 12. Mal
140000 Gefangene, gegen 100 Geschütze und 300 Maschinengewehre eingebüßt hatte, befahl
- HM
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