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VII-AK
Das deutsche Lazarettschiff „Ophelia“ als Drise erklärt.
London, 22. Mai. Reuter meldet: Das Drisengericht fallte heute das Urteil
über das deutsche Hospitalschiff „Ophelia“. Der Gerichtshof erklärte das Schiff
als Prise, da es weder als Hospitalschiff gebaut noch für diesen Zweck eingerichtet
oder verwendet worden sei, sondern vielmehr militärischen Zwecken gedient habe.
Hierzu wird uns von zuständiger Seite mitgeteilt: „Ophelia“ war am 17. Oktober
nachmittags nach dem Eintreffen der Nachricht von dem Torpedobootsgefecht an
der holländischen Küste von Helgoland aus auf den Kampfplatz geschickt worden,
um leberlebende aufzunehmen. Das Tazarettschiff wurde dort von englischen Streit-
krästen angehalten und nach Jarmouth gebracht. Wie sich später herausstellte, war
die Anmeldung der „Ophelia“ als Hilfslazarettschiff von der übermittelnden neutralen
Macht nicht bei der englischen Kegierung angegeben. Die deutsche Regierung hat
gegen die Fesihaltung der „Ophelia“ Verwahrung eingelegt und die Freilassung
verlangt. Die englische Regierung hat, anstatt es herauszugeben, das Schiff vor
ein Hrisengericht gebracht, von dem es setzt als Drise erklärt worden ist, mit der
Begründung, daß es militdrischen Zwecken gedient habe. „Ophelia“ war als Lazarett-
schiff eingerichtet; es ist ganz selbstverskändlich, daß das Schiff niemals anders
verwandt worden ist, als es die Haager Konvention für Cazarettschiffe vorsieht.
(W. T. B.)
Fortschreitender Angriff in Mittelgalizien.
Wien, 22. Mai. Amtlich wird verlautbart: In Mittelgalizien wird weiter
gekämpft. Das von den verbündeten Truppen bisher erstrittene Terrain wird gegen
alle russischen Gegenangriffe behauptet. In langsam fortschreitendem Angriff wird
täglich weiter Kaum gewonnen.
An der Hruthlinie herrscht im allgemeinen Kuhe. Bei SBosan östlich Czernowitz
scheiterte ein Versuch des Feindes, auf das südliche Afer zu gelangen, unter starken
Verlusten für den Gegner.
Im Berglande von Kielce weicht der Feind nach hartnäckigen Kämpfen erneut
in nordöstlicher Richtung zurück.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalskabes.
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant. (W. T. B.)
Die Kriegserklärung Jtaliens an Oesterreich-Ungarn.
Wien 23. Mai. (Amtlich.) Die stalienische Regierung hat heute durch ihren
Botschafter Herzog von Avarna der österreichisch-ungarischen Regierung erklären
lassen, daß sich Jtallen von Mitternacht ab im Kriegszustande mit Oefkerreich-
Ungarn befinde. Die italienische Regierung hat durch diesen vom Zaune
gebrochenen Angriff gegen die Donaumonarchie das Bündnis auch mit Deutsch-
land ohne Recht und Grund zerrissen. Das durch die Waffenbrüderschaft noch