Full text: Amtliche Kriegsdepechen Band 2 (2)

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ein anderes Luftschiff war schon eine halbe Stunde nach Mitternacht von der 
Flotte auf halbem Wege Dola—Ancona im Gegenkurse gesichtet worden und 
zweifellos auf dem Wege nach Dola. Als aber drei es begleitende Fahrzeuge 
vor dem Geschützfeuer entflohen, kehrte das TLuftschiff auch gleich um und ver- 
schwond gegen Nordwest, ohne, wie es scheint, die Flotte selbst gesehen zu haben. 
Die Eisenbahnbrücke über den DPotenzafluß wurde von S. M. S. „Radetzky“ 
beschossen und beschädigt. S. M. S. „Admiral Spann“ mit vier Zerstörern 
beschoß die Eisenbahnbrücke über den Ginarcafluß, die Eisenbahnstation, Loko- 
motiven-, Dumpenhaus usw. in Campo Marino, demolierte den Semaphor von 
Tremiti und beschädigte den von Torre di Miletto. S. M. S. „Helgoland“ mit 
drei Zerstörern beschoß Zieste und Manfredonia und si#eß bei Barletkta auf zwei 
#talienische Zerstörer, die es sofort unter Feuer nahm und verfolgte. Der eine 
entkam, der zweite „Turbine“ wurde von unseren Zerstörern „Csepel“ und 
„Tatra“ gegen Delagosa abgedrängt und durch einen Granattreffer in eine 
Maschine und einen Kessel lahmgeschossen und blieb gestoppt, brennend und 
sinkend liegen. Er ergab sich. „Csepel“, „Tatra“ und „Lika“ retteten 35 Mann 
der Besatzung, darunter den Kommandanten, Gesamtdetatloffizier und Maschinen- 
vorstand, und nahmen sie gefangen. Das Rettungswerk wurde von zwei 
von Nordost bis auf 9000 m herankommenden Schlachtschiffen, Typ 
VBittorio Emanuele, und einem Aruxiliarkreuzer gestört. Im darauffolgenden 
Feuergefecht erhielt nur „Csepel“ einen unbedeutenden Treffer, wobel ein 
Mann schwer, zwei Mann leicht verwundet wurden. Das Feuer wurde von 
„Helgoland“ und den Zerstörern anscheinend mit gutem Erfolg erwidert. 
Nächste Diskanz 8000 m. Nach kurzer Zeit waren unsere Echiffe außer 
Schußdiskanz. Außer den angegebenen hatte die k. u. k. Flotte keinerlet 
Verluste. (W. T. B.) 
Die schweren feindlichen Verluste in der Schlacht von 
Sed-ül-Bahr. 
Konstantinopel, 24. Mai. Das türkische Hauptquartier meldet: In der 
Nacht vom 22. zum 23. Mai versuchte der Feind, sich unserem linken Flügel zu 
nähern, wurde aber mit Verlusten für ihn zurückgewiesen. Am 23. früh wurde ein 
feindlicher Kreuzer vor Kaba Tepe durch das Feuer unserer Artillerie schwer beschädigt 
und außerdem von zwei Flugzeugbomben getroffen. Er wurde von fünf Kriegs- 
fahrzeugen weggeschleppt. Gestern in Ari ZBurun und Sed, ül-Bahr keine Kompf- 
handlung. Die feindlichen Verluste an Toten und Berwundeten während der Schlacht 
von Sed= ül-Bahr am 22. Mai belaufen sich auf mehr als 4000 Mann. Gestern 
beschossen die feindlichen Schiffe unsere Infanteriestellungen an beiden Seiten des 
Einganges zur Meerenge schwach und wirkungslos. Eine unserer Batterien zerstörte 
eine feindliche Zatterie bei Sed= ül-Bahr. 
Nichts Wichtiges auf den übrigen Kriegsschauplätzen. (W. T. B.) 
 
	        
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