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russksche Führung seit Beginn der Operationen sieben Armeekorbds von anderen Kriegsschau-
plätzen an die Front der Armee Mackensen und gegen Mitte und rechten Flügel der Armec
des Erzherzogs Josef Ferdinand geworfen. Es waren das 3. kaukastsche, das 15. und ein
kombiniertes Armeekorps, sechs einzelne Infanterieregimenter, die 34., 45., 58., 62, 63., X7.,
81. Infanteriec= und die 13. sibirische Division, ungerechnet vier Kavalleriedivisionen, die schon
in den ersten Tagen zum Einsatze gekommen waren. Mit dem kombinierten Armeekorps
tauchte die aus Armeniern und Grusiniern zusammengesetzie 3. kaukasische Schützendivision auf,
die bis Januar in Dersien gefochten hatte und im April nach dem Kars, später nach Odessa
verladen worden war, wo sie einen Teil der sogenannten Zosporus-Armee bildete. Auch die 7r
Dlastunbrigaden — Kosaken zu Fuß, eine besondere milizartige Formation, die bisher im
Kaukasus gekämpft hatte — erschienen vor der Front; endlich kam auf dem dußersten linken
Heeresflügel der Kussen die Trans-Amur-Grenzwache zum Einsatz, eine lediglich zum Bahnschutz
in der Nordmandschurei bestimmte Truppe, an deren Verwendung auf einem Kriegsschauplatz
man wohl selbst in Kußland kaum jemals gedacht hatte. Noch aber hielten die Russen am
unteren San den letzten, auf dem westlichen LUfer gelegenen Bräckenkopf von RKadymno.
Aufgabe der nächsien Kämpfe mußte es werden, den Feind auch von diesem Dunkte zu
vertreiben. (W. T. B.)
Gefechte an der Tiroler und Kärntner Grenze.
Wien, 26. Mai. Anmtlich wird verlautbart:
Nordöstlicher Kriegsschauplath. Die Schlacht bei PDrzemysl dauert fort.
Die Armee des Generalobersten v. Mackensen dringt im Angriff beiderseits des San
in südöstlicher Kichtung erfolgreich vor. Der Lebergang über den San ösftlich
Kadymmno ist erkämpft. Das österreichisch-ungarische 6. Korps erstürmte den Brücken-
kopf Zakrodg östlich dieser Stadt. Südlich und ösilich Hrzemysl sind unsere Armeen
gegen die starken zum Teil betonierten Stellungen der RKussen in langsam fortschreiten-
dem Angriff. Die Zahl der in den letzten zwei Kampftagen eingebrachten Gefangenen
ist auf 23 000 gestiegen. An Kriegsmaterial wurden bis gestern abend erbeutet: 7
54 leichte, 10 schwere Geschütze, 64 Maschinengewehre und 14 Munitionswagen. —-
Südlich des Dnjesir und in Zussisch-Holen ist die allgemeine Lage unverändert. r
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Bei einem Gefecht nördlich der Weichsel wurden 908 Zussen gefangen.
Südwestlicher Kriegsschauplatz. In Tirol rückte eine feindliche Abteilung
in Condino Zudicarien) ein. Am Dadonpaß, nordöstlich der Marmolata, flüchteten
die Italiener bei den ersten Schüssen. An der kärntnerischen Grenze wiesen unsere
Truppen mehrere Angriffe unter bedeutenden Verlusten der Italiener ab. Wesilich
des Plöcken sloh der Feind und ließ seine Waffen zurück.
Im küstenländischen Grenzgebiet haben sich bisher noch keine Kämpfe entwickelt.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalskabes.
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant. (W. T B.)
Graf Tisza über den Krieg mit Ztalien.
Tisza u. a. aus: „Die Ereignisse, welche sich seit der letzten Sitzung des Hauses
Zudapest, 265. Mai. Im Abgeordnetenhause führte Ministerpräsident Graf