Full text: Amtliche Kriegsdepechen Band 2 (2)

   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
   
     
   
   
Monaten nicht vom Fleck kommt. Wenn die Regierungen der uns feindlichen 
Staaten glauben, durch Volksbetrug und durch die Entfesselung eines blinden Hasses 
die Schuld an den Verbrechen dieses Krieges abwälzen und den Tag des Erwachens 
hinausschieben zu können, wir werden uns, gestützt auf unser gutes Gewissen, auf 
die gerechte Sache und auf unser siegreiches Schwert, nicht um Haaresbreite von 
der Bayn abdrängen lassen, die wir von je als richtig erkannt haben. Inmitten 
dieser Berwirrung der Geister auf der anderen Seite geht das deutsche Zolk ruhig 
und sicher seinen eigenen Weg. Nicht mit Haß führen wir diesen Krieg, aber mit 
Jorn (lebhafte Zustimmung), mit heiligem Zorn (wiederholte stürmische Zustimmung 
auf allen Seiten des Hauses), und je größer die Gefahr ist, die wir, von allen 
Seiten von Feinden umdrängt, zu bestehen haben, se mehr uns die Tiebe zur 
Heimat tief an das Herz packt, je mehr wir sorgen müssen für Kinder und Enkel, 
um so mehr müssen wir ausharren, bis wir uns alle nur möglichen realen Garantien 
und Sicherheiten dafür geschaffen und erkämpft haben, daß keiner unserer Feinde, 
nicht vereinzelt, nicht vereint, wieder einen Waffengang wagen wird (stürmischer, 
sich immer wiederholender Beifall auf allen Seiten des Hauses und Händeklatschen). 
Je wilder uns der Sturm umtobt, um so fester müssen wir uns unser eigenes Haus 
bauen (wiederholter stürmischer Zeifall). Für diese Gesinnungen einiger Kraft, 
unerschrockenen Mutes und grenzenloser Opferwilligkeit, die das ganze Volk beseelen, 
für die treue Mitarbeit, die Sie, meine Herren, vom ersten Tage an zäh und fest 
dem Baterlande leisten, übermittele ich Ihnen im Auftrage Seiner Majestät, Ihnen 
als den Vertretern des ganzen Volkes den heißen Dank des Kaisers (stürmischer 
Beifallh). In dem gegenseitigen Vertrauen darauf, daß wir alle eins sind, werden 
wir ssegen, einer Welt von Feinden zum Trotz!“ 
(Stürm scher, nicht endenwollender Beifall und andauerndes Händeklatschen.) 
Abg. Graf Westarp (dk.) beantragt zur Geschäftsordnung, daß das Haus nach 
dieser Kede sich auf morgen vertagt (lebhafte Zustimmung). 
Der Antrag wird von allen bäürgerlichen Darteien und auch von einem Teile 
der Sozialdemokraten unterstützt und mit derselben Mehrheit angenommen. 
Abgeschlagene russische Gegenangriffe am San. 
Wien, 28. Mai, mittags. 
Nordöstlicher Kriegsschauplatz. Bom Norden herangeführte russische Ver- 
stdrkungen versuchten gestern an mehreren Frontabschnitten östlich des San durch 
beftige Gegenangriffe das weitere Bordringen der verbündeten Truppen zum Stehen 
zu bringen. Die Angriffe des Feindes, die auch nachts wiederholt wurden, scheiterten. 
Die verbündeten Truppen konnten beiderseits der Wisznia neuerdings KRaum gewinnen. 
Bei Sienlawa mußten schwächere eigene Abteilungen vor starken russischen Kräften 
auf das westliche Sanufer zurückgehen, wobei einzelne Geschütze auf dem östlichen 
Ufer zurückblieben. 
  
 
	        
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