Full text: Amtliche Kriegsdepechen Band 2 (2)

  
    
An der Nordfroni der Fesiung Przemysfl wurden zwei weitere Werke erstürmt 
und das bisher gewonnene Terrain behauptet. 
Güdlich des Onjestr schreitet unser Angriff erfolgreich fort. Die feindlichen 
Stellungen zwischen Steyj und Drohobycz wurden gestern erstürmt. Starke 
russische Kräfte, die in Südostgalizien in der Gegend von Solotwina zum Angriff 
auf unsere dortigen Stellungen vorgingen, erlitten große Verluste und zogen sich 
stellenweise fluchtartig zurück. 
In den Schlachten des Monats Mai wurden von den unter österreichisch- 
ungarischem Oberkommando kämpfenden verbündeten Armeen an Gefangenen und 
an Beute eingebracht: 863 Offiziere, 263869 Mann, 231 leichte und schwere 
Geschütze, 5376 Maschinengewehre und 189 Munitionswagen. Hslerzu kommt 
sonstiges zahlreiches Kriegsmaterial, das z. B. bei einer der Karpathenarmeen 
allein an 3500 Gchuß Artilleriemunition, 5½ Millionen Infanteriepatronen, 
230000 russische Repetiergewehre und 21.000 russische blanke Waffen beträgt. 
Auf dem italienischen Kriegsschauplatze blieben alle bisherigen Unter- 
nehmungen des Feindes ohne Erfolg. Die mit großem Aufwande an schwerer 
Geschützmunition verbundene Beschießung des Hlateaus von Lavarone-Folgaria und 
einzelner kärntnerischer Sperren vermochte unseren Werken keinen nennenswerten 
Schaden zuzufügen. 
Im übrigen fanden weder an der Tiroler noch an der Kärniner Grenze große 
Kämpfe statt. 
Im Küstenlande wurden Angriffe des Feindes auf den Krn-Rücken unter schweren 
Verlusten der Italiener abgewiesen. 
Das durch ein Communiquéê des italienischen Marinestabes veröffentlichte Resultat 
des Zombardements von Pola durch ein italienisches Tuftschiff trifft nicht zu. Vier 
BSomben explodierten allerdings, doch ist der Materialschaden minimal. Ein Brand 
ist nirgends ausgebrochen. Die bei der Beschießung von Monfalceone verursachten 
Schäden reduzieren sich auf die leichte Berletzung einer Zivilperson durch Steinsplitter. 
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. 
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant. (W. T. B.) 
Oesterreich-ungarische Flieger über Bari und Brindisi. 
Kom, 2. Juni. Amilich wird mitgeteilt, daß am Dienstagmorgen cin feindliches 
Flugzeug über Bari und ein anderes über Brindisi erschienen ist und beide Städte 
mit Bomben belegten. In SBari platzte eine ZBombe auf dem Dache eines Drivat- 
hauses, ein Dachziegel siel herab und verwundete ein fünfzehnjähriges Kind schwer, 
es starb bald darauf. In Brindisi wurden zwei Bürger leicht verletzt und zwei 
Häuser unbedeutend beschädigt. 
Ein österreichisch-ungarisches Flugzeug, das Bomben auf Bari schleuderte, wandte 
sich alsdann gegen Malfetta, wo es einige Bomben abwars, die eine Anzahl Arbeiter 
töteten. (W. T. B.) 
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