Full text: Amtliche Kriegsdepechen Band 2 (2)

  
  
  
erreichten die Berbündeten gestern nördlich Kolomea die Linie Kulaczkowce —Korszow, 
gewannen die Höhen von Oktonia, nahmen abends Stanislau in Besitz und drangen 
weiter gegen Halicz vor. Der Tag brachte 5570 Gefangene. An der übrigen Front 
in Galizien und Dolen hat sich nichts Wesentliches ereignet 
Italienischer Kriegssch auplatz. Der erste größere Angriff des Feindes, gestern 
nachmittag von Truppen in der beiläufigen Stärke einer Infanteriedivision gegen den 
Görzer Brückenkopf angesetzt, wurde unter schweren Verlusten der Jtaliener ab- 
geschlagen. Diese fluteten im Artilleriefeuer zurück und mußten mehrere Geschütze stehen 
lassen. Das gleiche Geschick ereilte feindliche Angriffsversuche bei Gradisca und 
Monfalconc. 
Die Kämpfe an der Kärntner Grenze östlich des Hlöckenpasses und das beider- 
seitige Geschützfeuer im Gebiete unserer Kärntner und Tiroler Sperrbefestigungen 
dauern fort. 
Balkankriegsschauplatz. An der serbischen Grenze fanden da und dort 
Plänkeleien und auch Artilleriegefechte ohne Zedeutung statt. 
Bei Korito wurde eine montenegrinische Bande in österreichisch ungarischen Unisormen 
zerspreng“ Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. 
v Hoefer, Feldmarschalleutnant. (W. T. B.) 
Der Fall der einzelnen Drzemysler Werke und der Einzug der 
Verbündeten. (Das Zusammenwirken des k. u. k. 10. Korps, der Bayern 
und der Garde. Verdienstvolle Leistung eines preußischen Unteroffiziers.) 
Wien, 9. Juni. Aus dem Kriegspressequartier wird gemeldet: Augenzeugen berichten über 
den Hergang bei der Einnahme von PTrzemysl: Das rasche Vordringen der Verbündeten nach 
dem Siege in Westgalizlen hatte die Kussen offenbar höchst überrascht. Immer wieder glaubten 
sie, durch den Einsatz rasch herbeigeführter Verstärkungen den Siegeslauf an verschiedenen günfligen 
Abschnitten, insbesondere an der Wisloka und am Wislok, aufhalten und Hrzemysl, dem so 
wichtigen Stützpunkt der Zarenherrschaft in Galizien, die Belagerung ersparen zu können. So 
wurden denn auch beträchtliche Teile der Fesiungsbesatzung der Feldarmee zu Hilfe gesandt und 
in den EStirudel der rasch aufeinanderfolgenden Niederlagen hineingerissen. Mit unheimlicher 
Schnelligkeit näherten sich die Berbündeten Orzempf#ll und überraschten die geschwächte Besahung, 
die nun nicht die Kraft hatte, die weitausgedehnten Vorstkellungen zu behaupten, sondern dem 
Unsturm der Derbündeten, besonders der von Wesien heranrückenden Kavallerietruppendivision 
Berndt und dem von Sädwest heranziehenden öfterreichisch-ungarischen 10. Korps, überlassen 
mußte. Fast schien es, als ob auch der Gürtel der Werke nur als Nachhutstellung dienen sollte, 
um den Massen der über den San strebenden geschlagenen russischen Truppen einen Vorsprung 
zu verschaffen. Das k. u. k. 10. Korps setzte auch sofort, schon am 16. Mai, zum Angriff an. 
Trotzdem zur arütilleristischen Jorbereitung nur Feldgeschütze zur Zerwendung kommen konnten, 
drangen die Unsrigen in einem Zuge trotz wütender Gegenwehr der RKussen bis an den Rand 
der Hinderniszone des südwestlichen Abschnittes und namentlich des Werkes Hralkovce. Don hier 
ab ging es aber nicht weiter, da zur Zerstörung der soliden Hindernisse und betonierten Werke 
die Feldartillerie nicht ausreichte. Inzwischen war in Hrzempfl ein Zefehl des Oberbefehlshabers, 
Großfürsten Nikolai Nikolasew#stsch, eingetroffen, daß die Besatzung die Feskung bis zum Aeußersten 
  
  
  
- —/ #t ####e - Wo WU Hut-JOHN- My- 
VMIÆQMKMMVVYHÆMXAse-MINI- 3 
693
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.