Full text: Amtliche Kriegsdepechen Band 2 (2)

  
zu verteidigen habe, und in welchem das Eintreffen bedeutender Kräfte zur Verstärkung der 
Besatzung angekündigt wurde. Das so dicht am Feinde liegende 10. Korps hielt die Besatzung 
nunmehr ständig in Atem. Mittlerweile vollzog sich die Einschließung der Festung im Süäden 
und bald auch im Norden. Gegen Ende Mai kam allgemach die schwere Artillerie der Berbündeten 
beran, deren VBormarsch durch die Zerstörung aller Brücken beträchtlich verzögert worden war. 
Kaum waren beim 10. Korps einige schwere BZatterien eingetroffen, als das Zombardement, 
insbesondere gegen die hartbedrückte Front Dralkovce, begann. Als sich dessem Wirkung zeigte, 
setzte die Infanterie zum Sturme an und nahm das Werk am Abend des 20. Mai. Als Dralkovce 
siel, wurde die gesamte Reserveartillerie der Festung und alles Geschütz, das an den anderen 
Fronten entbehrlich war, herangezogen und zur Abwehr in Tätigkeit gesetzt. Bald ergoß sich ein 
dichter Hagel von Geschossen auf Hralkovce, so daß ein Verbleiben in dem Werke unmöglich 
war. Die Infanterie mußte zurückgezogen werden, setzte sich aber wieder in den höheren Stellungen 
vor den Hindernissen fest und 
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schloß, schwere Artillerie ein- 
getroffen und begann am 30. Mai mittags die Zeschießung des Abschnittes zwischen Uskowice und 
Dunkowiczki, in dem sich die Werke X (Uskowice), X#, Klo, XI (Dunkowiczki) nebst etlichen Zwischen- 
werken befanden. Bom zwerghaften Gebirgsgeschütz bis zum 42.er Riesen traten hier alle Kaliber 
der öfsterreichischungarischen und deutschen Artillerie in Tätigkeit. Mit unheimlicher Genauigkeit 
und Wirkung bearbeiteten die Feuerschlünde den Abschnitt, namentlich aber die Werke Xa, Xl# 
und XI. Die Arbeit wurde wesentlich dadurch gefördert, daß die Kussen nur verhältnismäßig 
wenig Artillerle entgegenstellen konnten; war doch das Gros an der Südfront durch das 
10. Korps gebunden. Lebrigens hielten die Kussen den Angriff gegen diesen sfärksten Teil des 
Güriels für eine Demonstration, die nur die Aufmerksamkeit von der Südfront ablenken sollie. 
Die Befestigungen, namentlich die Hinderniszone, waren so stark, daß die Beschießung am 
31. Mas forigeseht werden mußte. Doch hatte sich die Infanterie während der Nacht nahe 
an die Stellungen herangearbeitet. Am Mittag des 31. Mai trat eine Feuerpause ein. Ein 
preußischer Unteroffzier schlich sich aus der Deckung gegen Xla vor, um die Wirkung des 
Bombardements zu erkunden. Er fand mehrere Breschen in den Hindernissen und merkte beim 
Vorgehen, daß die Schseßscharten der Werke unbesetzt waren. Rasch eilte er mit mehreren 
  
   
	        
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