In der Champagne närdlich von Perthes und von Le Mesnil lebte der Kampf
stellenweise wieder auf, ohne daß der Feind einen Vorteil zu erringen vermochie.
Am Sonntag wurde die Kirche in Leffinghe südwestlich von Ostende während
des bürgerlichen Gottesdienstes von feindlicher Artillerie beschossen; mehrere belgische
Zivilversonen wurden verletzt.
Gestern ist die offene Stadt Karlsruhe, die in keinerlei Zeziehung zum Kriegs-
schauplatz steht und nicht die geringste Zefestigung aufweisi, von einem feindlichen
Flugzeuggeschwader mit Zomben beworfen worden. Soweit bisher bekannt, sielen
11 Tote und 6 verwundete Zürger dem Leberfall zum Opfer; militärischer Schaden
konnte natürlich nicht angerichtet werden. Bon einem unserer Kampfflugzeuge wurde
ein Flugzeug aus dem feindlichen Geschwader herausgeholt; die Insassen sind tot.
Ein anderes feindliches Flugzeug wurde bei Schirmeck zum Landen gezwungen.
Oestlicher Kriegsschauplatz. Westlich Szawle sfürmten deutsche Truppen das
Dorf Dauksze und wiesen danach mehrere von 2 bis 3 rufsischen Regimentern
geführte Gegenangriffe ab. 4 Offiziere, 1660 Mann wurden gefangengenommen.
Unsere neugewonnenen Stellungen südlich und östlich der Straße Mariampol —
Kowno wurden gestern wiederholt von starken feindlichen Kräften vergeblich angegriffen.
Wir stießen aus der Front Lipowo — Kalwarja vor, drangen in die russischen
Linien ein und eroberten die vordersten Gräben. Auch am Brzye gelang es unseren
angreifsenden Truppen, das Dorf Jednorozes (südöstlich von Chorzlel), die Czerwona
Gora und die Brücke östlich davon im Sturm zu nehmen; bisher an dieser Stelle
325 gefangene Zussen.
Feindliche Angriffe gegen unsere Einbruchsstelle nördlich von Bolimow scheiterten.
Güdöstlicher Kriegsschauplatz. Dem in der Schlacht am 13. und
14. Juni von der Armee des Generaloberst v. Mackensen geschlagenen Gegner
ist es nicht gelungen, in seiner rückwärtigen, vorberesteten Stellung nordwestlich
von Jaworow Fuß zu fassen. Der Feind witrde geworfen, wo er sich skellte. Die
Beute mehrt sich.
Durcch die scharfe Verfolgung sind auch die russischen Truppen südlich der
Bahn Drzemyfsl—Lemberg zum Rückzug gezwungen.
Truppen des General von der Marwitz nahmen gestern Moszisca.
Der rechte Flügel der Armee des Generals v. Linsingen stürmte die Höhen
wesilich Jezupol; ihre Kavallerie erreichte die Gegend südlich von Mariampol.
Oberste Heeresleitung. (W. T. B.)
Wien, 15. Juni Amtlich wird verlautbart:
Russischer Kriegsschauplatz. Durch den Angriff der verbündeten Armeen
haben sich nahezu an der ganzen Front in Galizien heftige Kämpfe entwickelt.
Truppen der Armee des Erzherzogs Josef Ferdinand dringen nach Besitznahme
von Sieniawa am Ostufer des Gan in nördlicher und nordöstlicher Richtung
vor. Schloß und Meierhof Diekorowice wurden gestern erstürmt, zahlreiche
Gefangene gemacht.
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