Wien, 2. Juli, mittags. Amilich wird verlautbart:
Russischer Kriegsschauplatz. In mehrtägigen Kämpfen haben die verbündeten
* Truppen der Armee Linsingen die Russen aus der sehr starken Gnila-Lipa-Stellung
abwärts Firlejow geworfen. Der Feind, der in östlicher Richtung zurückgeht und
* auf der ganzen Front der Armee verfolgt wird, erlitt abermals schwere Verluste:
9 7765 Mann wurden in diesen Kämpfen gefangen, 15 Maschinengewehre erbeutei.
3 Närdlich anschließend dauern die Kämpfe noch an.
Am ODnhnjestr hat sich nichts Wesentliches ereignet.
:*½# In Zussisch--Holen kämpfen die verbündeten Truppen zwischen Weichsel und Zug
mit starken russischen Kräften am Horbach und an der Wyznica. Unsere Armeen
9 7 greifen überall an.
* Westlich der Weichsel griffen unsere Truppen die feindlichen Siellungen bei
Tarlow an. Um s Ahr nachmittags wurde ein Stützpunkt nördlich des Ortes erstürmt.
In den Abendstunden arbeitete sich die übrige Angriffsfront bis auf Sturmdistanz
pberan und brach nachts in die russische Stellung ein. Der Feind ging fluchtartig
7 zurück. In der Verfolgung wurde Josefow an der Weichsel genommen. Auch aus
9 den Stellungen südöstlich Sienno wurden die Kussen zurückgeworfen, 700 Mann
* hierbei gefangen.
Italienischer Kriegsschauplatz. Gestern wiederholte sich der italienische An—
griff auf das Plateau Doberdo. Nach mehrstündiger Vorbereitung durch schweres
Geschützfeuer setzten nachmittags und abends mehrere Infanterievorstöße zwischen
Sdraussina und Vermigliano ein; alle wurden wieder unter großen Verlusten des
Feindes abgeschlagen.
Vorhergegangene schwächere Angriffe auf einen Teil des Görzer Brückenkopfes
und im Kengebiete waren gleichfalls zurückgewiesen worden. Unsere braven Truppen
behaupten nach wie vor die bewährten ursprünglichen Stellungen.
Die Geschützkämpfe dauern an allen Fronten fort.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes.
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant. (W. T B.)
Türkischer Erfolg in den Kämpfen bei Sed-ül-Bahr.
Konstantinopel, 2. Juli. An der Kaukasusfront nehmen die Kämpfe in der
Gebirgsgegend an der Grenze einen für uns günstigen Verlauf. Der Feind hat
in den letzten Kämpfen, die sich am rechten Flügel entwickelten, mehr als 600 Tote,
darunter 7 Offiziere, auf dem Schlachtfelde gelassen. Wir machten dort außerdem
zwei Offiziere, darunter einen ZBataillonschef, und eine Anzahl russischer Soldaten
zu Gefangenen.
An der Dardanellenfront fand am 20. Juni an der Nordgruppe von Ari Burun
bloß gegenseitige Zeschießung statt. An der Südgruppe bei Sed-ül. Bahr dauerte
der Kampf den ganzen Tag. Der Feind wollte unseren rechten Flügel umzingeln
und unternahm unter dem Schutze unausgesetzten Artilleriefeuers einen Angriff.
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