Racionz von den Deutschen besetzt.
Großes Hauptquartier, 15. Februar.
Westlicher Kriegsschauplatz. Südlich Ypern bei St. Eloi entrissen wir
dem Feinde ein etwa 900 Meter langes Stück seiner Stellung; Gegenangriffe
waren erfolglos.
Ebenso mißlang ein Angriff des Gegners in der Gegend südwestlich La
Bassée; einige Dutzend Gefangene blieben in unseren Händen.
Den Vorgraben, den wir am Sudelkopf am 12. Februar verloren hatten,
haben wir wieder genommen; aus Sengern im Lauchtale wurde der Feind ge-
worfen, den Ort Remspach räumte er darauf freiwillig.
Oestlicher Kriegsschauplatz. Nördlich Tilsit wurde der Feind aus Diktu-
pönen vertrieben und wird in Richtung auf Tauroggen weitergedrängt.
Diesseits und jenseits der Grenze östlich der Seenplatte dauern die Ver-
folgungskämpfe noch an, überall schreiten unsere Truppen schnell vorwärts.
Gegen feindliche, über Lomza vorgehende Kräfte stoßen deutsche Teile in der
Gegend von Kolno vor.
Im Weichselgebiet gewannen wir weiter Boden, Racionz ist von uns besetzt.
In den vorhergehenden Kämpfen wurden neben zahlreichen Gefangenen sechs
Geschütze erobert.
In Polen links der Weichsel keine wesentlichen Veränderungen.
Oberste Heeresleitung. (W. T. B.)
Nadworna von den österreichisch-ungarischen Truppen besetzt.
Wien, 15. Februar, mittags. Amtlich wird verlautbart:
In Russisch-Polen und Westgalizien hat sich nichts ereignet.
Die Kämpfe in den Karpathen sind auch weiter in vollem Gange. In Süd-
ostgalizien wurde gestern Nadworna in Besitz genommen, der Gegner in Richtung
auf Stanislau zurückgedrängt.
Am südlichen Kriegsschauplatz keine Veränderung. Es herrscht, abgesehen
von unbedenutenden Grenzgefechten, Ruhe.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes.
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant. (W. T. B.)
Der Kaiser in Lyck.
Berlin, 16. Februar. Aus Lyck erfahren wir: Einen wichtigen Abschnitt der
Winterschlacht in Masuren bildeten die Kämpfe in und um Lyck, welcher Ort den
Russen einen festen Stützpunkt geboten hatte. Unseren Truppen gelang es, unter
den Augen des an der Front weilenden obersten Kriegsherrn am 14. dieses Monats
den Feind aus seinen Stellungen um die Stadt zu werfen. Kaum waren die Sieger