Kilometer seine Stellung und zog sich acht bis zehn Kilometer ostwärts in seine
dort vorbereitete Linie zurück. Seine Versuche, in gleichfalls bereits eingerichketen
Zwischenstellungen festen Fuß zu fassen, scheiterten am Nachdrängen unserer Korps.
Die Zahl der von der Armee des Erzherzogs eingebrachten letzthin gemeldeten
Gefangenen wuchs auf 45 Offiziere und 11500 Mann an. Nördlich Grubieszow drangen
deutsche Kräfte in die feindliche Stellung ein. Zei Sokal wiederholten sich die ver—
geblichen Angriffe der Russen gegen unsere Hositionen am östlichen Zugufer. Un-
mittelbar westlich Iwangorod unternahm der Feind einige erfolglose Vorstöße gegen
Truppen unseres siebenbürgischen Korps.
An den anderen Teilen der Front ist die Lage bei wechselnder Stärke der Kämpfe
unverändert.
Den zwischen Pilira und BZug kämpfenden verbündeten Truppen sind seit 14. Juli
etwa 50000 Gefangene in die Hände gefallen.
Italienischer Kriegsschauplatz. Obgleich die Schlacht im Göczischen auch
gestern und heute nacht nicht zum Abschluß kam, wird der volle Mißerfolg des zweiten
allgemeinen Angriffs der Italiener immer deutlicher. Gegen den Görzer Brücken-
kopf begann gestern abend auf die Höhen von Dodgora ein neuer Angriff, der schon
durch Artilleriefeuer im Keime erstickt wurde. Ein Gegenangriff unserer dortigen
Truppen warf den Feind vollends zurück. Am Nordwestrande des Dlateaus von
Doberdo wurden die italienischen Vorstöße schwächer und sellener. Nachts setzten
sie ganz aus. Abermalige Angriffsversuche des Gegners in der Front Dollazo — Ver-
migliano wurden leicht zum Stehen gebracht. Bei Selz drang der Feind gesiern
vormittag in einen Teil unserer Gräben am Dlateaurande ein. Ein nchtlicher
Gegenangriff brachte jedoch sämtliche früheren Stellungen in unseren Besitz und
warf den Feind auf der ganzen TLinie zurück. Der heutige Tag begann schon ruhiger.
Im Krngebiete wurden wieder alle feindlichen Angriffe abgeschlagen. Hierbei zeichnete
sich Erzherzog Josefs Infanterie besonders aus.
An der Tiroler und Kärntner Front ist die Lage unverändert.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalskabes.
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant. (W. T. B.)
Ereignisse zur See. Am 23. früh haben unsere Kreuzer und Fahrzeuge die
Eisenbahn an der italienischen Osiküste auf einer Strecke von über 160 Kilometer
erfolgreich beschossen. Die Bahnstationen von Chienti, Campomarino, Fossaressia,
Termoli und Ortona sind stark beschädigt, jene von San Zenedetto und Grottamoro
in Brand geschossen, viele Lokomotiven und viele Waggons demoliert, einige verbrannt;
in Ortona wurde der Wasserturm zerschossen, der Hontonkran beschädigt und ein
Schlepptender versenkt. Zwei Fabriken in Ortona und eine in San Vito haben
schweren Schaden davongetragen. Alle Schornsteine sind umgelegt. Der Bahnviadukt
von Termoli ist demoliert, die Brücke über Moro eingestürzt und außerdem eine
Kaserne in San Benedetto zerschossen. Das Semaphor Tremiti wurde in Schutt
gelegt, das dortige Kabel zerstört; feindliche Seestreitkräfte wurden nicht gesichtet.
Flottenkommando.
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