Der Kaiser in Berlin.
Berlin, 17. Februar. Der Kaiser ist zu kurzem Aufenthalt in Berlin eingetroffen.
(W. T. B.)
Der Kaiser über die Befreiung Ostpreußens.
Königsberg, 17. Februar. Gestern nachmittag ist auf dem Oberpräsidium
nachstehendes Telegramm des Kaisers eingetroffen:
Die Zussen vernichtend geschlagen. Unser liebes Ostpreußen vom Feinde frei.
Wilhelm.
Kolomea von den österreichisch-ungarischen Truppen genommen.
Wien, 17. Februar, mittags. Amtlich wird verlautbart: Nach zwei-
kägigem Kampfe wurde gestern spät nachmittags Kolomea (Galizien) ge-
nommen. In den südlich der Stadt bei Kluczow-Wk. und Myszyn seit dem
15.Februar andauernden Kämpfen machten die Russen sichtlich große Anstrengungen,
d##e Stadt zu behaupten. Jahlreiche Verstarkungen wurden von ihnen heran-
geführt. Heftige Gegenangriffe auf unsere vordringenden Truppen mußten beider-
seits der Straße mehrmals zurückgeschlagen werden, wobei durch gute eigene
Artilleriewirkung dem Feinde große Verluste beigebracht wurden. #Um 3 Uhr
nachmittags gelang es durch allgemeinen Angriff, den Gegner frotz erbitterter
Gegenwehr aus seiner letzten Stellung vor der Stadt zu werfen und in einem
Zuge mit den Fliehenden Kolomea zu erreichen. Die Zerstörung der Pruth=
Brücke wurde verhindert, die Stadt von den fliehenden Russen gesäubert und
besetzt. 2000 Gefangene, mehrere Maschinengewehre und 2 Geschütze fielen
in unsere Hände.
Im Karpathenabschnitt bis in Gegend von Woyszkow dauern die Kämpfe
mit großer Hartnäckigkeit an. Weitere 4040 Gefangene sind eingebracht. An
der Front in Russisch-Dolen—Westgalizien war nur Geschützkampf im Gange.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes.
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant. (W. T. Z.)
Ein französischer und ein englischer Dampfer durch U-Boote
versenkt.
Daris, 17. Februar. Nach einer amtlichen Meldung entdeckte am Dienstag
um 1 Uhr 30 Minuten nachmittags der französische Dampfer „Ville de Cille“ auf
der Fahrt von Cherbourg nach Dünkirchen nördlich des Leuchtturmes von Barfleur
ein deutsches Unterseeboot. Der Dampfer versuchte zu fliehen, aber das Unterseeboot
holte ihn ein und versenkte ihn mittels Bomben, welche in das Innere des Dampfers
gelegt wurden. Das Unterseeboot gab der Besatzung des Dampfers zehn Minuten
Zeit, um sich in zwei Rettungsbooten zu retten. Nach der Versenkung des Dampfers
kauchte das Unterseeboot unter und verschwand. (W. T. B.)