Full text: Amtliche Kriegsdepechen Band 2 (2)

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
  
  
Stanislau führt das Vorgehen feindlicher Verstärkungen zu neuerlichen größeren 
Kämpfen nördlich Nadworna und nordwestlich Kolomea, die noch andauern. 
In der Bukowina ist der Gegner über den Pruth zurückgeworfen. Czernowitz 
wurde gestern nachmittag von unseren Truppen besetzt. Die Russen zogen in der 
Richtung auf Nowosielica ab. 
In Russisch-Polen und Westgalizien nur Geschützkampf und Geplänkel. 
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. 
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant. (W. T. B.) 
Tauroggen genommen. 
Großes Hauptaquartier, 19. Februar. 
Westlicher Kriegsschauplatz. An der Straße Arras — Lille sind die Franzosen 
aus dem von ihnen am 16. Februar besetzten Teil unseres Grabens hinausgeworfen. 
In der Champagne gingen die Franzosen erneut zum Teil mit starken Massen 
vor. Ihre Angriffe brachen unter unserem Feuer völlig zusammen. Weitere 
100 Gefangene blieben in unserer Hand. Die von den Franzosen am 16. d. M. 
eroberten kurzen Grabenstücke sind zum Teil von uns wiedergenommen. 
Bei dem gemeldeten französischen Angriff gegen Boureuilles- Bauquois machten 
wir 5 Offiziere und 479 Mann unverwundet zu Gefangenen. 
Oestlich Verdun bei Combres wurden die Franzosen nach anfänglichen Erfolgen 
unter schweren Verlusten zurückgeschlagen. 
In den Bogesen erstürmten wir die Höhe 600 südlich Lusse und eroberten zwei 
Maschinengewehre. 
Oestlicher Kriegsschauplatz. Tauroggen ist gestern von uns genommen. Die 
Verfolgungskämpfe nordwestlich Grodno und nordwestlich Suchavola stehen vor 
ihrem Abschluß. 
Der Kampf nordwestlich Kolno dauert noch an. 
Südlich Myszynier warfen wir die Russen aus einigen Ortschaften. 
In Polen nördlich der Weichsel fanden beiderseits der Wkra öftlich Racionz 
kleinere Zusammenstiöße statt. 
Aus Polen südlich der Weichsel nichts Neues. 
Oberste Heeresleitung. (W. T. B.) 
Auch „L 4“ verloren gegangen. 
Berlin, 19. Februar. In dem schweren Südsturm, dem am 17. Februar das 
Luftschiff „L 3“ zum Opfer fiel, ist, wie wir erfahren, auch das Luftschiff „L 4“ 
verloren gegangen. Es ist infolge von Motorenschaden bei Blaavands-Huk in 
Dänemark gestrandet und später nach See zu abgetrieben. Von der Besatzung sind 
11 Mann gerettet, darunter der Kommandant, 4 werden vermißt. Die Geretteten 
sind vorläufig in Baarde untergebracht worden. (W. T. B.)