Full text: Amtliche Kriegsdepechen Band 2 (2)

Dampfern, ist am 7. März vormittags vor Kohlenhäfen des Eregligebietes an der 
Südküste des Schwarzen Meeres erschienen und hat die Häfen Sunguldak, Koslu, 
Eregli und Alabli beschossen. Auf Sunguldak wurden über 1000 Schuß abgegeben, 
ein Dampfer wurde versenkt. In Koslu gerieten einige Häuser in Brand, in Eregli, 
auf das über 500 Schuß abgegeben wurden, wurden 4 Dampfer, 1 Segler zum 
Sinken gebracht, darunter ein italienischer und ein persischer Dampfer; zwei weitere 
Dampfer wurden beschädigt. (W. T. B.) 
Die russischen Angriffe an der Karpathenfront. 
Wien, 9. März, mittags. Amtlich wird verlautbart: An der Front nördlich 
der Weichsel hielt der lebhafte Geschützkampf auch gestern an. Südlich Lopuszno 
wurden Angriffe der Russen mühelos abgewiesen. 
Der im Raume bei Gorlice durchgeführte Vorstoß brachte noch weitere Ge- 
fangene ein. Die gewonnenen Stellungen wurden trotz mehrfacher Versuche des 
Feindes, sie wieder zurückzuerobern, überall behauptet. 
Ununterbrochen wiederholen sich an der Karpathenfront feindliche Angriffe, die 
je nach der Entwicklungsmöglichkeit bald mit starken, bald mit untergeordneten Kräften 
durchgeführt werden. So wurden auch gestern wieder an mehreren Stellen heftige 
Angriffe der Russen, die bis an unsere Verhaue herangekommen waren, unter 
schweren Verlusten des Gegners zurückgeschlagen. Weitere 600 Mann des Feindes 
blieben bei diesen Kämpfen als Gefangene in unseren Händen. Die seit den letzten 
Tagen in den Karpathen wieder vorherrschenden ungünstigen Witterungsverhältnisse 
fordern von den in dieser Gefechtsfront verwendeten Armeekörpern ganz außergewöhn- 
liche Leistungen. In ständigem Kontakt mit dem Gegner sind die Truppen oft 
Tag und Nacht im Kampfe und vielfach gezwungen, auch bei strenger Kälte und 
hohem Schnee Angriffsbewegungen auszuführen oder, in der Verteidigung, Angriffen 
meist überlegener feindlicher Kräfte standzuhalten. Dem Verhalten unserer 
braven Truppen sowie jedem einzelnen, der an diesen Kämpfen Anteill hat, gebührt 
uneingeschränktes Lob. 
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. 
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant. (W. T. B.) 
 
 
  
 
 
 
 
 
Neue englische Opfer des U-Boots-Krieges. 
London, 9. März. Die britische Admiralität meldet: Der britische Dampfer 
„Tawgistan“ wurde bel Scarborough torpediert; von der Besatzung von 38 Mann 
wurde 1 Mann gerettet. Ferner wurden die Dampfer „Blackwood“ mit einer 
Besatzung von 17 Mann bei Hastings und „Princeß Victoria“ mit einer Besatzung 
von 34 Mann bei Liverpool torpediert; die Besatzungen der beiden letztgenannten 
Dampfer wurden gerettet. Die Torpedierung sämtlicher Dampfer erfolgte am 
Dienstag morgen.