Full text: Amtliche Kriegsdepechen Band 3 (3)

   
  
  
    
   
  
   
Indem Ich weiß, daß treue, kameradschaftliche Beziehungen Sie mit dem 4. Garderegiment 
zu Fuß verknüpfen, dessen bewährter Kommandeur Sie gewesen und dessen setzt in Wefst 
und Ost glänzend erprobter Ausbildung für den Krieg auch Sie Ihre Kräfte gewidmet 
haben, stelle Ich Sie hiermit à le sulte dieses tapferen Fegimenis. 
Großes Hauptquartier, 11. September 1915. gez. Wilhelm. (W. T. B.) 
Der Vormarsch auf Dinsk. — Die russischen Stellungen an der 
Zelwianka durchbrochen. 
Großes Hauptquartier, 12. September. 
Westlicher Kriegsschauplaß. Auf einem großen Teile der Front rege Artillerie= 
kätigkeit. Erfolgreiche Sprengungen in der Champagne und in den Argonnen ver- 
ursachten starke Beschädigungen der französischen Gräben. 
Feindliche Flieger warfen gestern früh Zomben auf Ostende. Schaden ist nicht 
entstanden, Personen sind nicht verletzt. 
Während der Nacht wurden die Docks von Condon und deren Umgebung mit 
sichtbarem Erfolge beworfen. 
Oestlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Hinden. 
burg: Auf der Front zwischen Düna und Merecz lam Nsemen) haben die Kämpfe 
an einzelnen Stellen einen größeren UImfang angenommen. Essind erneut 1500 Gefangene 
gemacht und 5s Maschinengewehre erbeutet worden. 
Zwischen Jeziory und dem RKRsemen dauerten die harinäckigen Kämpfe den ganzen 
Tag über an; erst heute früh gab der Feind weiteren Widerstand auf; er wird verfolgt. 
An der Zelwianka s#ind die feindlichen Linien an mehreren Stellen durchbrochen; der 
Gegner verlor 17 Offiziere und 1946 Mann an Gefangenen und 7 Maschinengewehre. 
Der russische Bericht vom 10. September spricht von Gefechten der russischen 
Garde im Norden von Abeli (42 km westlich von Dünaburg); deutsche Truppen 
waren hieran nicht beteiligt; hingegen wurde die russische Garde gestern nordwestlich 
von Wilna festgestellt, angegriffen und geworfen. #eber den In demselben russischen 
Bericht erwähnten Sieg von zwei russischen Solbaten über sechs deutsche an der 
Zelwiankamündung ist der deutschen Heeresleitung kein Bericht zugegangen. 
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Drinz Leopold von Bayern: Im engen 
Zusammenwirken mit dem rechten Flügel der Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls 
v. Hindenburg wurden die feindlichen Stellungen östlich von Zelwa genommen, auch 
bei Koszele ist die Zelwianka überschritten. Beiderseits der Straße Bereza-Kartuska — 
Kossow —Slonim ist der Feind geworfen; die Heeresgruppe machte 2759 Gefangene 
und nahm 11 Maschinengewehre. 
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Mackensen: Unsere Truppen sind im 
Angriff beiderseits der Bahn nach Dinst. Einige Vorstellungen wurden heute nacht 
durch leberfall genommen. 
Südösklicher Kriegsschauplah. Deutsche Verbände wiesen weitere Angriffe 
unter schweren Berlusten des Feindes ab. 
Oberste Heeresleitung. (W. T. Z.) 
   
       
      
    
    
    
    
    
    
    
    
    
    
    
    
    
    
    
    
    
    
    
    
    
    
    
    
    
    
    
    
	        
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