Souain brachte der Feind unter merkwürdiger Verkennung der Lage sogar Kavallerie-
massen hervor, die natürlich schleunigst zusammengeschossen wurden und flüchteten.
Besonders ausgezeichnet haben sich bei der Abwehr der Angriffe sächsische Reserve—
regimenter und Truppen der Division Frankfurt a. M.
In den Argonnen wurde unsererseits ein lleiner Vorstoß zur Verbesserung der
Stellung bei Fille Morte ausgeführt. Er zeitigte das gewünschte Ergebnis und
lieferte außerdem 4 Offiziere, 250 Mann an Gefangenen.
Auf der Höhe bei Combres wurde vorgestern und gestern durch umfangreiche
Sprengungen die feindliche Stellung auf breiter Front zerstört und verschüttei.
Oestlich er Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Hinden=
burg: Der gestern auf der Südwestfront von Dünaburg zurückgedrängte Gegner suchte
sich in einer rückwärts gelegenen Stellung zu halten; er wurde angegriffen und ge-
worfen. — Südlich des Dryswijatysees finden Kavalleriegefechte statt.
Das Ergebnis der Armee des Generalobersten v. Eichhorn in der Schlacht von
Wilna, die zum Zurückwerfen des Feindes bis über die Linie Naroczsee — Smorgon —
Wischnew geführt hat, beträgt an Gefangenen und Material: 70 Offiziere, 21908 Mann,
3 Geschühe, 72 Maschinengewehre und zahlreiche Bagage, die der Feind auf seinem
eiligen Rückzug zurücklassen mußte. Die Zusammenstellung dieser Zeute konnte in-
folge unseres schnellen Vormarsches erst jeht erfolgen; die bislang gemeldeten Zahlen
sind in ihr nicht enthalten.
Südlich von Smorgon blieb unser Angriff im Fortschreiten; nordösklich von
Wischnew ist die feindliche Stellung durchbrochen; 24 Offiziere, 3300 Mann wurden
dabei zu Gesangenen gemacht und 9 Maschinengewehre erbeutet. ·
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Drinz Leopold von Zayern: Die Brücken-
köpfe östlich von Baranowitschi sind nach Kampf in unserem Besstz. 350 Gefangene
sind eingebracht.
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Mackensen: Die Lage ist unverändert.
Heeresgruppe des Generals v. Linsingen: Der Lebergang über den Siyr
unterhalb von TLuck ist erzwungen. Unter diesem Druck sind die Russen nördlich
von Dubno auf der ganzen Front in vollem Rückzuge.
Oberste Heeresleitung. (W. T. B.)
Der Rückzug der Russen in Wolhynien.
Wien, 28. September. Amtlich wird verlautbart:
RKussischer Kriegsschauplah. Durch die österreichisch-ungarischen und deutschen
Streitkräfte am Str mit der Umklammerung bedroht, sah sich der Feind gezwungen,
seine unter großen Opfern unternommene Offenssve im wolhynischen Festungsgebiet
aufzugeben. Der russische Kückzug dauerte gestern den ganzen Tag über an und
führte das feindliche Heer hinter die Hutilowka; unsere Armeen verfolgen. In den
Nachhutgefechten östlich von Luck nahmen unsere Truppen 4 russische Offzziere und
600 Mann gefangen. An der Ikwa und in Ostgalizien ist die Lage unverändert.