von Cholm sowie südwestlich von Dubienka. Der Feind hat darauf beiderseits
des Bug und auf der Front zwischen Bug und südlich Lenczna den Rückzug
fortgesetzt. Cholm ist in der Verfolgung bereits durchschritten.
Auf dem südöstlichen Kriegsschauplatz fielen im Juli in die Hände der deutschen
Truppen: 323 Offiziere, 75719 Mann, 10 Geschütze, 126 Maschinengewehre.
Oberste Heeresleitung. (W. T. B.)
Wien, 1. August, mittags. Amtlich wird verlautbart:
Russischer Kriegsschauplatz. Zwischen Weichsel und Bug entbrannte gestern
erneuert an zahlreichen Punkten heftiger Kampf. Unsere Verbündeten warfen den
Feind südwesilich Dubienka, südlich von Cholm und südlich von Lenczna. Nördlich
Lublin wiesen unsere Truppen starke Gegenstöße ab und setzten seither ihren Angriff
fort. Bei Kurow stürmte eine im Verbande der Armee des Erzherzogs Josef
Ferdinand stehende deutsche Division zwei hintereinanderliegende feindliche Linien.
Oesterreichisch-ungarische Truppen erkämpften sich den Weg bis Nowo-Aleksandrija.
Während hier am Ostufer der Weichsel und bei Lublin der Gegner noch Widerstand
leistet, setzt er weiter östlich im Raume bis zum Bug seit heute früh den Rückzug fort.
Deutsche Regimenter haben bei seiner Verfolgung vormittags Cholm durchschritten.
In Ostgalizien ist die Lage unverändert.
Nordöstlich Iwangorod entrissen gestern die auf das östliche Ufer vorgedrungenen
deutschen Truppen den Russen einen wichtigen Stützpunkt. Bei den unter österreichisch-
ungarischem Oberbefehl stehenden Streitkräften der Verbündeten wurden im
Juli 327 russische Offiziere und 126311 Mann als Gefangene eingebracht,
16 Geschütze und 202 Maschinengewehre erbeutet.
Italienischer Kriegsschauplatz. Kleinere Gefechte im Tiroler und Kärntner
Grenzgebiete waren auch gestern für uns von günstigem Ausgange. In der Gegend
von Castell Tesino wurden zwei feindliche Kompagnien überfallen und erlitten starke
Verluste. Angriffe von Bersaglieri gegen unsere Stellungen gegenüber dem Hohen
Trieb (Grenzhöhe östlich des Plöcken) gelangten stellenweise bis in die eigenen Linien;
der Sturm unserer Reserven warf jedoch den Feind, welcher namentlich durch unser
Artilleriefeuer schwere Verluste erhielt, wieder zurück.
An der küstenländischen Front herrschte vom Krngebiet bis einschließlich des
Görzer Brückenkopfes — abgesehen von Artilleriefeuer und kleineren feindlichen
Angriffsversuchen — im großen Ruhe.
Dagegen unternahm der Feind im Laufe des gestrigen Tages und der heutigen
Nacht wiederholt starke Angriffe gegen den nach Westen vorspringenden Teil unserer
Stellungen am Rande des Karstplateaus; östlich Polazzo ist der Kampf noch nicht
abgeschlossen.
Ein von Selz und drei von Vermigliano angesetzte feindliche Nachtangriffe wurden
unter schweren italienischen Verlusten abgeschlagen.
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes.
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant.