„U 27“ das Opfer englischen Flaggenbetruges. — Wöllberrechts-
widrige Ermordung der Besahung.
New Lork, 3. Oktober. Der aus England zurückgekehrte amerikanische Tier-
arzt Banks berichtet, daß ein britisches Wachtschiff unter amerikanischer Flagge sich
einem deutschen U-Boot genähert und, als es herangekommen war, das Sternen-
banner niedergeholt, die britische Flagge gehißt und das Ul-Zoot beschossen und zum
Sinken gebracht habe. Sanks, der den Aagriff von Bord des von dem UBoot
angegriffenen und beschossenen Biehdampfers „Nicosian“ mit ansah, sagte ferner, den
Offizieren und Mannschaften des Wachtschiffes, auf welches die Zesahmung der
„Nicosian“ übergegangen war, sei strengstes Stillschweigen anbefohlen worden. In
cinem Drivatbriefe, der in amerikanischen Zlättern veröffentlicht worden ist, keilt
Banks mit, daß die Briten rücksichtslos auf die im Wasser schwimmenden und auf
die „Nicosian“ gekletterten deutschen Matrosen geschossen hätten.
Anmerkung: Die Nachricht bezieht sich auf denselben Vorfall, über den die deutsche Hresse
am 8. September auf Grund von Mitteilungen aus London eingetroffener Amerikaner berichtete.
Das deutsche Unterseeboot, um das es sich handelt, kann nur das am 6. September amtlich als
verlorengegangen gemeldete Boot „U 27“ sein. (W. T. B.)
Vergebliche französische und russische Angriffe.
Großes Hauptquartier, 4. Oktober.
Westlicher Kriegsschauplatz. Gestern früh erschienen vor Zeebrügge fünf
Monitoren und legten ein wirkungsloses Feuer auf die Küste; drei belgische Zewohner
fielen dem Feuer zum Opfer.
Ansere Külstenartilleric traf einen Monitor, der schwer beschädigt abgeschleppt
werden mußte.
Gegen die englische Front nördlich von Loos, aus der nachts ein vergeblicher
Ausfall gegen unsere Stellung westslich von Haisnes unternommen wurde, machten
die Angriffsarbeiten weitere Fortschritte. Südlich des Souchezbaches konnten sich
die Franzosen in einem kleinen Grabenstück an der Höhe nordwestlich Givenchy
fesisezen. Südlich dieser Höhe wurden französische Angriffe abgeschlagen.
Das 40 Meter lange Grabenstück nordöstlich von Neuville wurde von uns wieder
genommen.
In der Champagne setzten gestern nachmittag die Franzosen in der Gegend nord-
westlich von Massiges und nordwestlich von Ville-sur-Tourbe vergeblich zum Angriff
an. Ihre Ansammlungen wurden unter konzentrisches Feuer genommen. Ein starker
Nachtangriff gegen unsere Stellungen nordwestlich von Ville-surTourbe brach im
Artillerie, und Maschinengewehrfeuer unter schweren Verlusten zusammen.
Der Bahnhof Chalons, der der Hauptsammelort des Nachschubes für die französssche
Angriffsgruppe in der Champagne ist, wurde heute nacht mit sichtbarem Erfolge von
einem unserer Tuftschiffe mit Bomben belegt.
Oestlicher Kriegsschauplah. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Hinden-
burg: Die Zussen schritten gesiern nach ausgiebiger Artillerievorbereitung fafi