Full text: Amtliche Kriegsdepechen Band 3 (3)

      
     
    
      
      
      
    
    
    
    
    
    
    
    
    
    
    
    
    
    
    
          
        
      
      
      
    
      
    
    
    
    
      
    
    
    
    
    
    
      
   
Ein großer englischer Passagierdampfer versenkt. 
London, 31. Juli. „Lloyds“ meldet: Der DPassagierdampfer „Iberian“ von 
der Leylandlinie ist von einem Unterseeboot versenkt worden. Die „Iberian“ 
(5223 Fegistertonnen) wurde zuerst beschossen und dann tkorpediert und zum Sinken 
gebracht. 7 Dersonen sind tot, 61 konnten gerettet werden. (W. T. B.) 
Die Eröffnung der Duma. 
Detersburg, 1. August. Gestern nachmitkag 1 Uhr ist die Duma gemäß dem Lkas des 
Zaren unter dem Vorsih Rodssankos in Gegenwart aller Minister und des diplomatischen 
Korps eröffnet worden. 
Ministerprässdent Goremykin sagie u. a.: Die polnische Frage kann offenbar in vollem 
mfange erst nach dem Kriege gelöst werden, aber in diesen Tagen ist es wichtig, daß das 
polnische Zolk weis), daß seine künftige Organisalion endgüllig und unwiderruflich entschieden 
worden ist durch den Aufruf des Großfürsken Oberbefehlshabers am Beginn des Krieges. Das 
polnische Zolk, das ritterlich, edel, treu und tapser isk, verdient unbegrenzie Hochachtung. Heute 
hat mich der Kaiser beauftragt, Ihnen zu erklären, daß Seine Masestät dem Ministerrat befohlen 
hat, Gesebentwürfe auszuarbeiten, die Dolen nach dem Kriege das Fechi gewähren, frei sein 
nationales, soziales und wirtschastliches Leben auf der Grundlage der Autonomie unter dem 
Zepier des Kaisers von Kußland auszugestalten. Mit den Dolen haben die anderen Nalionaliläten 
des großen ungeheuren Rußlands Zeweis von ihrer Treue gegen das Vaterland abgelegl. 
Folglich muß unsere innere Dolitik durchdrungen sein von dem Grundsahe der Unparteilschkeit 
und des Wohlwollens gegenüber allen treuen russischen Bürgern ohne Unterschied der Nationalliät, 
des Glaubens und der Sprache. (Beifall.) 
Kriegsminister Doliwanow sagte u. a.: In diesem Augenblick hai der Feind gegen uns 
ungewöhnlich große Streitkräste zusammengezogen, welche Schritt für Schritt das Gebiet des 
Militärbezirks von Warschau umkreisen, dessen ftrategische Grenzlinien immer den schwachen 
Dunkt unserer westlichen Grenze bildeten. Unter diesen Umständen werden wir dem Feinde 
vielleicht einen Teil dieser Gegend überlassen und uns auf Siellungen zurückziehen, wo unser 
Heer die Wiederaufnahme seiner Offensive vorbereiten kann. Dies ist das Ende, das das seit 
1812 erprobte Zorgehen krönt. Wir werden vielleicht heute Warschau dem Feind überlassen, 
wie wir seinerzeit Moskau rdumien, um den schließlichen Sieg zu sichern. Der Minister schloß 
mit den Worten: Sie sehen, wie der Feind beschaffen ist, den wir bekämpfen. Er muß 
unbedingt und um jeden DPreis besiegt werden. Sonft gerät Europa unter das teutonische Joch. 
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Detersburg, 2. August. In der Duma hielt Sasonow eine Rede, in der er u. a. 
sagte: Die Familie unserer Freunde und Verbündeten hat sich um einen neuen Tellnehmer 
vergrößert, nämlich um Italien (lebhaster, anhaltender Zeifall), dessen Zolk seit langer Zeit 
danach strebte, seine Mitbürger vom fremden Joche zu besreien. Das Ministerium Salandra 
bereitete im Laufe der ersten Kriegsmonate sorgfältig seinen Eintritt in die Aktion vor, und als 
die Stunde kam, schloß es sich Rußland, Frankreich und England im Namen der Verwirklichung 
der Ideale des italienischen Bolkes an. Ich ergreise mit Freuden den Anlass, mit Ihnen das 
verbündete Ilalien zu begrüßen. (Bravol) Unsere gegenwärtigen ZBundesbeziehungen zu Japan 
sollen die VBorläufer zu einem noch fesieren Bündnis bilden. (Bravoruse, Belfall.) Die ZRede 
endete wie solgt: „Zum Schluß will ich Ihnen sagen, daß, wenn nach einem Jahre Krieg die 
Ergebnisse solcher Bemühungen als nicht ihrer ungeheuren Größe entsprechend erscheinen könnten, 
man ulcht vergessen soll, daß die Bürgschast des Sieges in unserer Festigkeit und Zahigkeit 
liegl. Ich kann mit voller Sicherheit erklären, daß die Regierung im engen Verein mit der 
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