Full text: Amtliche Kriegsdepechen Band 3 (3)

sich das Infanterieregiment Nr. 99 durch standhaftes Ausharren in seinen stark 
beschossenen Gräben besonders aus. Die nördlich Kolli vordringenden österreichisch- 
ungarischen Streitkräfte warfen den Feind wieder über den Styr zurück. Die gestern 
mitgeteilte Gefangenenzahl erhöhte sich auf 6000. 
Italienischer Kriegsschauplatz. Gestern vormittag wiederholten die Italiener 
unter Einsatz frischer Truppen noch zweimal den Angriff gegen unsere Stellungen 
auf der Hochfläche von Vielgereuth. Als diese Anstürme unter schweren Verlusten 
zusammengebrochen waren, gelang es dem Feinde nicht mehr, stärkere Kräfte vor- 
wärts zu bringen; einzelne Kompagnien, die noch vorgingen, wurden mühelos ab- 
gewiesen. Auf der Hochfläche von Lafraun stand der Abschnitt von Zezzena nach- 
mittags unter heftigem Geschützfeuer. Auch im RKaumc von Flitsch beginnt sich die 
feindliche Artillerie wieder zu rühren. Im Abschnitt von Doberdo wurden zwischen 
San Martino und Polazzo Annäherungeversuche italienischer Handgranatenmänner 
leicht verhindert. 
Südöstlicher Kriegsschauplat. Oesterreichischungarische Truppen der Armee 
des Generals der Infanterie v. Köveß drangen gestern in den Nordteil von Belgrad 
ein und erstürmten das Bollwerk der Stadt, die Zitadelle. Heute früh bahnten sich 
deutsche Kräste von Westen her den Weg zum Konak. Auf dem Schloß der serbischen 
Könige wehen die Fahnen Oesterreich-Angarns und Deutschlands. Auch stromauf- 
wärts von Zelgrad vermochte der das Lfer bewachende Feind nirgends den Verbündeten 
standzuhalten. In der serbischen Hosavina und in der Macva wurde er von österreichisch- 
ungarischen Streitkräften zurückgeworfen. 
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes. 
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant. (W. T. B.) 
Die Stadt Belgrad und die umgebenden Höhen in unserem Besitz. 
Großes Hauptquartier, 10. Oktober. 
Westlicher Kriegsschauplah. An der Höhe östlich von Souchez verloren die 
Franzosen einige Gräben und büßten ein Maschinengewehr ein. 
Bei Tahure in der Champagne gewannen wir von dem verlorenen Boden auf 
einer Frontbreite von etwa 4 Kilometer im Gegenangriff mehrere hundert Meter zurück. 
Oestlicher Kriegsschauplaß. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Hinden- 
burg: Die Kussen versuchten, die ihnen bei Garbunowka (wesilich von Dünaburg) 
entrissenen Stellungen wiederzunehmen; es kam zu heftigen Nahkämpfen, die mit dem 
Zurückwerfen des Feindes endigten. 
Nördlich der Bahn Dünaburg —Doniewiez westlich von Illukt wurden die feind- 
lichen Stellungen in etwa 8 Kilometer Breite genommen. 6 Offiziere, 250 Gefangene 
fielen in unsere Hand; § Maschinengewehre wurden erbeutet. 
Heeresgruppe des Generalseldmarschalls Hrinz Lcopold von Bayern: Nichts Neues. 
Heeresgruppe des Generals v. Linsingen: Südwestlich von Dinsk ist das Dorf 
Sinczyczy im Sturm genommen. Die Kavalleriekämpfe bei Kuchocka-Wola sowie 
in der Gegend von Jezierch dauern an. 
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