Full text: Amtliche Kriegsdepechen Band 3 (3)

  
Die Kämpfe am Styr nahmen an Heftigkeit zu. Die Zussen hatten, starke 
Kräfte aufbleiend, in den letzten Tagen westlich von Czartorhysl einen Keil in die Front 
der deutschen und österreichisch-ungarlschen Truppen gekrieben. Gestern gingen wir nach 
Heranführung von Feserven zum Gegenangriff über. Der Feind wurde bei Okonst 
von drei Seiten gefaßt und geworfen. Seine Versuche, diesen bedrängten Abteilungen 
durch Angriffe nordwestsich von Czartoryst und gegen Kolki Luft zu schaffen, scheiterten 
am Widerstand der deutschen Truppen. Die südlich von Kolki kämpfenden Kräfte des 
Generals Grafen Herberstein brachen zuletzt selbst überraschend aus ihren Gräben vor 
und trieben den Gegner, 2 Offiziere und 600 Mann gefangennehmend, in die Frucht. 
Insgesamt wurden bei den noch nicht abgeschlossenen Kämpfen am Kormin und 
am Styr seit dem 18. Oktober 18 russische Offiziere und 3600 Mann als Gefangene, 
1 Geschütz und 8 Maschinengewehre als Beute eingebracht. 
Auch gegen unsere Streitkräsfte in Litauen unternahm der Feind mehrere Angriffe, 
die zum Teil bis in unsere Stellungen führten, aber alle resilos abgewiesen wurden. 
Italienischer Kriegsschauplatz. Wie erwartet, hat geslern vormittag nach 
mehr als fünfzigstündiger Artillerievorbereitung der allgemeine Anskurm der 
Hauptkräfte des italienischen Heeres gegen unsere Stellungen im Küsifenlande 
begonnen: der dritte in fünfmonatiger Kriegsdauer. 
Auf dem Kn, an den Stellungen des Tolmeiner Brückenkopfes und namemlich 
am Dlateaurande von Doberdo wird erbittert gekämpft. Der gegen den Kenfkät- 
punkt angesetzte Angriff des Mobilmilizregiments 119 brach unter außerordentlich 
schweren BZerlusten zusammen. Ein zweiter Angriff in diesem Raum scheiterte im 
Feuer unserer kapferen Verteidiger nach kurzer Zeit. Das Vorfeld der Stellungen 
ist mit italienischen Leichen bedeckt. 
Im Tolmeiner Brückenkopf richteten sich die feindlichen Angriffe hauptsächlich 
gegen den AUrzli Brh und den Südteil unserer Verteidigungsfront. Alie Angriffe 
wurden blutig abgewlesen. An einzelnen Stellen, wo der Gegner beim ersten 
Sturm in unsere vordersten Linien einbrach, warf ihn ein Gegenangriff wieder 
zurück. Auch hier sind die Verluste der Italiener sehr groß. 
Am Monte San Michael drangen ftarke feindliche Kräfte am Nachmittag in 
unsere Schühendeckungen ein. Durch den folgenden Gegenangriff wurden sie überall 
zurückgeworfen. Die früheren Stellungen sind wieder in unserem Besih. 
Nach mehrfachen Angriffen gelang es den Italienern, auch im südlichen Nachbar- 
abschnitte in unsere Schützengräben einzudringen; keiner von ihnen kam zurück. 
Die Südwesifront der Hochfläche war gleichfalls der Schauplatz blutigen Ringens. 
Die Kämpfe führten vielfach zum Handgemenge; die Verluste des Feindes find hier 
besonders schwer. Während der eben verflossenen Nacht dauerten die Kämpfe auf 
der Hochsläche von Doberdo mit unverminderter Heftigkeit fort. 
In Kärnten wurden schwächere Angrisse am Hochweißensiein (Monte Heralba) 
in der Plöckengegend und im Seebachtale abgewiesen. 
An der Tiroler Front nach wie vor heftige Geschützkämpfe. In den Dolomiten 
brachen sich neue italienische Angriffe an unseren fesien Stellungen. 
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