Die russische Niederlage bei Lenczna und Cholm. — Einnahme
von Lenczna.
Wien, 3. Augusi. Amflich wird verlautbart:
ZKussischer Kriegsschauplatz. Die Kämpfe zwischen Weichsel und Zug
dauerten auch gesiern den ganzen Tag in unverminderter Heftigkeit an und führten
wieder zu Erfolgen. An der ganzen Front gedrängt, bei Lenczua und nordwestlich
Cholm neuerlich durchbrochen, wich der Feind heute in früher Morgenstunde fast
überall aus den gestern hartnäckig verteidigten Linien abermals gegen Norden zurück.
Ansere Truppen verfolgen. LCenczna ist genommen. Die westlich Jwangorod einge-
nisteten Kussen nahmen unter dem Eindruck unseres am 1. Auguft errungenen
Sieges ihre Linien zum größten Teil gegen den Festungsgürtel zurück. Nordwestlich
Jwangorod haben die Deutschen eine breite, der Weichsel vorgelagerte Waldzone
unter erfolgreichen Gefechten durchschritten.
In Oslktgalizien keine Aenderung.
Italienischer Kriegsschauplatz. Im Küstenlande herrschte gestern vom Kr#
bis zum Brückenkopf von Görz fast völlige Kuhe. Den Plateaurand von Dolazzo-
griffen neuerlich starke italienische Kräfte an. Fünfmal stürmte der Feind gegen
unsere Infanterie, die östlich des Ortes und am Monte del Sei Bufi heldenmütig
sftandhielt. Jedesmal wurde der Angriff vom zähen Verteidiger nach schwerem
Kampfe zurückgeschlagen. Die Jtaliener erlitten große Verluste. Weitere Berstärkungen,
die sse zum nochmaligen Vorgehen ansammelten, wurden durch unsere Artillerie
überraschend beschossen und zersprengt. Während dieser Kämpfe standen die anderen
Abschnitte des Hlateaus unter starkem feindlichen Artilleriefeuer.
An der Kärntner Grenze versuchte der Feind unter dem Schutze dichten Nebels
einen Sturmangriff gegen den Cellon-Kofel (östlich vom Dlöcken), sein AUnternehmen
scheiterte völlig; im übrigen an dieser Front nichts Neues.
Im Geblete des Monte Cristallo stieß eine unserer Offizierspatrouillen auf eine
etwa 60 Mann starke gegnerische Abteilung. Der Feind verlor im kurzen Geplänkel
29 Mann. Der Stellverfreter des Chefs des Generalstabes.
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant. (W. T. B.)
Amtliche Bestätigung der Kapitulation der Schutztruppe von
Deutsch-Süädwestafrika.
Berlin, 3. August. Seiner Masestäi dem Kaiser haben der Gouverneur von Deutsch=
Südwestafrika Dr. Seitz und der Kommandeur der Schutztruppe Oberstleutnant Franke durch
Vermittelung der Botschaft der Vereinigten Staaten von Nordamerika nachstehende telegraphische
Meldung ertkattei:
Euerer Majesiäkt melden wir alleruntertaänigsi, daß wir gezwungen waren, den Rest der bei
Korab zwischen Otavi und Tsumeb vom Feinde mil vielfach überlegenen Kräften eingeschlossenen
Schutztruppe, in Siärke von rund 3400 (dreitausendvierhunderi) Mann, an General Botha zu
übergeben. Jede Aussicht auf erfolgreichen Widerskand war ausgeschlossen, da, nachdem die