Full text: Amtliche Kriegsdepechen Band 3 (3)

  
  
  
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Das türkische Hauptquartier über die Niederlage der Allilerten 
auf Gallipoll. 
Konstantinopel, 20. Dezember, 8 Uhr abendes. Das Hauptquarkier teilt mil: 
An der Dardanellenfront begannen unsere Truppen in der Nacht vom 18. 
zum 19. und am Morgen des 19. Dezember bei Anafarta und Ari Burun nach 
heftiger artilleristischer Vorbereitung die Angriffsbewegung gegen die feindlichen 
Stellungen. Um diese Bewegung aufzuhalten, unternahm der Feind nachmittags 
bei Sed-ül-Bahr mit allen seinen Krästen einen Angriff, der vollkommen schei- 
terte. Der Feind mußte einsehen, daß der Erfolg unseres gegen Norden vor- 
dringenden Angriffs unvermeidlich war, und schiffte in der Nacht vom 19. zum 
20. Dezember in aller Ene einen Teil seiner Truppen ein. Nichtsdestoweniger 
lonnte der Feind tro# des dichten Nebels die Verfolgung unserer Truppen 
während seiner Rückzugsbewegung nicht hindern. Die letzten Berichte von heute 
sagen, daß unsere Truppen Anafarta und Ari Burun vom Feinde so gründlich 
gesäubert haben, daß dort auch nicht ein feindlicher Soldat zurückgeblieben ist. 
Anusere Truppen drangen bie zur Küste vor und machten sehr große Beute an 
Munition, Zelten und Kanonen. Außerdem schossen wir ein feindliches Wasser- 
flugzeug ab, das ins Meer fiel, und machten den Führer und den Beobachter 
zu Gefangenen. Der feindliche Angriff bes Sed-ül-Bahr am 19. Dezember 
nachmittags nahm den folgenden Verlauf: Der Feind unterhielt eine Zeitlang 
ein heftiges Feuer aus seinen Landgeschützen aller Kaliber und von seinen Moni- 
toren und Kreuzern aus gegen unsere Stellungen. Dann griff er mit allen 
seinen Krästen nacheinander unseren rechten Flügel, das Zentrum und den linken 
Flügel an. Aber unsere Truppen brachten seine Angriffe zum Scheitern und 
trieben die Angreifer mit ungeheuren Verlusten in ihre Stellungen zurück. 
An den anderen Fronten keine Veränderungen. (W. T. B.) 
    
  
   
  
     
    
   
  
  
  
  
    
   
  
  
  
  
   
Annahme des neuen Zehnmilliardenkredits im Reschstage. 
Berlin, 21. Dezember. Der Keichstag hat heute den neuen Zehnmilliardenkredit gegen 
20 Stimmen der Minderheit der sozialdemokratischen Fraktion angenommen. Dorher erklärte 
Abg. Ebert im Namen der sozialdemokratischen Fraktion, daß sie es für unerläßliche Oflicht des 
gesomten deulschen Dolkes halte, seine Abwehr fest und geschlossen zu erhalten; die dozu 
ersorderlichen Mittel müssen bereilgeskellt werden. (Lebhafier Beisall.) Die Fraktion erhebe 
aber Einspruch gegen Eroberungspläne. Den Eiandpunlt der Minderheit der Sozialisten be- 
gründete Abg. Geper mit dem Friedenswillen; wir können nicht die Politik des Reichskanzlers 
unierstätzen, die es abgelehnt habe ein Friedensongebot zu machen. 
Eine Fälschung der Bothaschen Regierung. 
Berlin, 21. Dezember. Im Reichstage erklärte Staatssekreiär des Neichskoloniolamis 
Solsf aus eine Ansrage des Abg. Bossermann: Wie der Reichskanzler am 9. Dezember bereits 
mitgeleilt hat, hat Deutlschland niemals die Absicht gehobt, Britisch Südaseika anzugreifen; im 
Gegenteil, Deutschland war stets der Auffossung, daß im Inieresse des Ansehens der weißen 
     
   
    
  
   
    
   
  
  
   
  
     
       
  
       
  
     
       
    
      
     
 
	        
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