Am Sührand des Hessenwaldes westlich von Verdun wurde ein französischer
Fesselballon heruntergeschossen.
Am 9. August um 11 Uhr abends warf ein feindlicher Flieger auf Cadzand
(auf holländischem Gebiet in der Nähe der belgischen Grenze) Bomben.
Zwischen Bellingen und Rheinweiler (südlich von Müllheim in Baden) mußte
ein französisches Flugzeug im Feuer unserer Abwehrgeschütze landen; Führer und
Beobachter sind gefangengenommen. Bei Pfirt wich ein feindlicher Flieger, durch
unser Feuer gezwungen, auf Schweizer Gebiet aus.
Oestlicher Kriegsschauplatz. Auf der Westfront von Kowno wurde der
Angriff unter ständigen Gefechten näher an die Fortlinie herangetragen. Hierbei
machten wir wieder einige hundert Russen zu Gefangenen, 4 Geschütze wurden erbeutet.
Truppen der Armee des Generals v. Scholtz durchbrachen gestern nachmittag
die Fortlinie von Lomza, erstürmten Fort 4 und nahmen heute bei Tagesanbruch
die Festung.
Südlich von Lomza wurde die Straße nach Ostrow kämpfend überschritten.
Ostrow wird noch vom Gegner gehalten. Von Bojany westlich von Brok bis zur
Bugmündung haben unsere Truppen diesen Fluß erreicht.
Seit dem 7. August wurden hier 23 Offiziere, 10 100 Mann zu Gefangenen
gemacht.
Oestlich von Warschau ist die Armee des Prinzen Leopold von Bayern bis nahe
an die Straße Stanislawow — Nowo - Minsk gelangt.
Südöstlicher Kriegsschauplatz. Die Armee des Generalobersten v. Woyrsch
erreichte in der Verfolgung die Gegend nördlich und östlich von Zelechow; sie nahm
Anschluß an den von Süden vordringenden linken Flügel der Heeresgruppe des
Generalfeldmarschalls v. Mackensen. Auf der Front von Ostrow bis zum Bug wurden
die feindlichen Nachhuten auf ihre Hauptkräfte geworfen.
Oberste Heeresleitung.
Brok liegt 12 Kilometer südlich Ostrow. (W. T. B)
Eine Brückenkopfstellung am Dnjestr erstürmt.
Wien, 10. August. Amtlich wird verlautbart:
Russischer Kriegsschauplatz Die Verfolgung des aus dem Weichsellande
weichenden Gegners dauert an. Die Truppen des Generals v. Köveß haben den
Raum südöstlich Zelechow gewonnen. Ihnen schlossen sich die über den unteren Wieprz
vorgerückten Teile der Armee des Erzherzogs Josef Ferdinand an. Auch das
Wieprzknie bei Kock ist an mehreren Stellen überschritten. Weiter östlich in der
Front bis zum Bug nahmen unsere Verbündeten eine Reihe von feindlichen Nach-
hutstellungen. Am Bug und an der Zlota-Lipa ist die Lage unverändert. Bei
Czernelica auf dem Südufer des Dnjestr bemächtigten sich innerösterreichische und
küstenländische Heeres- und Landwehrregimenter einer brückenkopfartigen Stellung,
welche die Russen bisher hartnäckig zu behaupten wußten. Der Feind flüchtete
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