Full text: Amtliche Kriegsdepechen Band 3 (3)

hatten, durch das Feuer unserer Artillerie beschädigt und fiel ins Meer. Zwei 
Schiffe schleppten seine Trümmer gegen Imbros. Bei Sed-ül.Bahr dauert der 
gewöhnliche Kampf mit allen Arten von Bomben und Lufttorpedos an. Ein Panzer— 
schiff der Agamemnonklasse beschoß unter dem Schutze von zwei Kreuzern, zwei 
Monitoren und acht Torpedobooten eine Zeitlang mit Unterbrechungen unsere Stel- 
lungen. Unsere Artillerie erwiderte und traf mit zwei Haubitzen das Hanzerschiff 
und einen der Kreuzer. Am 27. Dezember warf ein hinter der Insel Merkeb auf- 
gesiellter Monitor 80 Haubitzen auf die anatolische Küste der Meerenge. Unserc 
anatolischen Meerengenbatterien nahmen die Tandestellen von Teke Burun und 
Sed, ül. Bahr verschiedene Male unter Feuer, verhinderten und fförten einen feind- 
lichen Transport, versenkten bei Teke Burun ein BSoot und zerstörten einen großen 
Schuppen durch zwei Treffer. Eines unserer Wasserflugzeuge warf nachts mit Erfolg 
vier Bomben auf ein Zeltlager. — Sonsf nichts Neues. (W. T. B.) 
Abtransport der Inder aus Frankreich. 
LCondon, 27. Dezember. Reuter meldet, daß die indischen Truppen aus 
Frankreich entfernt worden seien, gehe aus der amtlichen Meldung hervor, daß der 
Fürst von Wales vor Abzug des indischen Armeekorps aus Frankreich den Truppen 
ein Telegramm des Königs überbracht habe, in dem dieser den Indern, die jetzt 
an einem anderen Kriegsschauplatz benötigt würden, warmen Dank für die geleiffeten 
Dienste aussprach. (W. T. B.) 
Kriegstagung der bulgarischen Sobranje. (Die Thronrede des 
Zaren Ferdinand.) 
Sosia, 28. Dezember. In der Thronrede, die Zar Ferdinand bei der Eröffnung der 
Sobranse verlas, sagte er unter anderem folgendes: 
„Ich und meine Regierung haben nach dem Ausbruch des europäischen Krieges fänger als 
ein Jahr unerhörte Anstrengungen gemacht, um eine Einigung mit unserem serbischen Nachbar 
zu erzielen, damit er uns auf friedlichem Wege die Gebiete, die er uns heimtückisch genommen 
hatte, zurückerstatte. Diese Zemühungen scheiterten an der unerschütterlichen Hartnäckigkeit Serbiens, 
das sich weigerte, uns Mazedonien zurückzugeben. Nachdem wir die friedlichen Mittel zur Er- 
reichung dieses Zieles erschöpfi hatten, war ich, um den TLeiden unserer geknechteten Brüder ein 
Ende zu bereiten, gezwungen, unserer Armec den Befehl zu erteilen, in Serbien einzudringen, 
um unsere Brüder zu befreien und die Einheit unserer Nation herzuffellen. Ich skelle mit Stolz 
fess, daß unsere Truppen sich mit unvergleichlichem Schwung und auperordentlicher Tapferkeit 
auf den Feind geworfen haben. Schulter on Schulter mit, den braven und ruhmgekrönten Truppen 
unserer Verbündeien, Deutschland und Oesterreich-Augarn, kämpfend, baben sie in weniger als 
zwei Monaten einen hinterlistigen Feind vollständig geschlagen und ihn aus seinen Gebieten 
hinausgeworfen. Sie haben sodann eiwas noch Kuhmvolleres getan: Die Truppen, die zwei 
große Mächte, England und Franlreich, zur Schande der Zivilisation und ihrer eigenen Länder 
gegen die gemarterte bulgarische Nation gesandt hatten, um die serbische Tyranni über sie aus- 
rechtzuerhalten, sind aus Mazedonien verjsagt worden, und heute steht kein einziger feindlicher 
Soldat auf dem unseren Helden, den Märtyrern der Vergangenheit und der ruhmreichen Gegen- 
wari so teuren Boden.“ 
 
	        
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