Full text: Amtliche Kriegsdepechen Band 3 (3)

  
Tysmienica und dem Bug, wo die ZRussen in der Linie Ostrow — Uchrusk neuerlich 
fesien Fuß gefaßt haben, ist der Angriff der Verbündeten im Gange. Sonst im 
Nordoften nichts Neues. 
Italienischer Kriegsschauplatz. Die Artillerie= und Angriffstätigkeit der 
Italiener an der küstenländischen Front nahm gestern wieder an Amfang zu. Am 
RKande des Platcaus von Doberdo griffen stärkere feindliche Kräfte unsere Stcllungen 
öfflich Monfalcone an. Diese verblieben nach erbifterten Kämpfen ausnahmslos in 
unserem Besitz. Der abgeschlagene Gegner erlitt namentlich durch slankierendes 
Geschützseuer schwere Berluste. Zwei Angriffe gegen den nach Westen vorspringenden 
Plateauteil wurden schon durch unsere Arkilleric erstickt. Gegen den Görzer Brückenkopf 
versuchten sich die Italiener bei Devna an die Hindernisse heranzuarbeiten; hier 
wurden sie mit Handgranaten vertrieben. Ein in der Dunkelheit bei Zagora (süd- 
ösilich Dlava) augesetzter feindlicher Angriff mißlang ebenso wie der vorgeftrige. 
Im Kärntner und Tiroler Grenzgebict ist die Lage unverändert. 
Der Stellvertreter des Chefs des Gencralskabes. 
v. Ooefer, Feldmarschalleutnant. (K. T. B.) 
Erfolgreicher Vorskoß der deutschen Ossseeflotte. 
Verlin, 11. August. Am 10. August griffen unsere Ostseeslreifkräfte die 
an der Einfahrt zu dem Alands-Archipel liegende befestigte Schären-Insel Utö 
an. Sie zwangen durch ihr Feuer die in der Einfahrt stehenden russischen Streit- 
kräfte, unter ihnen einen Danzerkreuzer der „NMakarow'“ -Rlasse, zum Rückzug und 
brachten die seindliche Küstenbatterie durch eine Anzahl guter Treffer zum Schweigen. 
Am gleichen Tage krieben andere deutsche Kreuzer russische Torpedoboote, die 
sich bei Zerel, am Eingang zum Rigaischen Meerbusen, gezeigt hatten, in diesen 
zurück. Auf einem feindlsichen Torpedobootszerstörer wurde ein Brand beobachtet. 
Unsere Schiffe wurden wiederholt von feindlichen Anterseebooten angegriffen. 
Gämtliche auf sie abgeschossene Torpedos gingen fehl. Unsere Schiffe erlitten 
weder Beschädigungen noch Verlufte. 
Der sieilvertretende Chef des Admiralstabes der Marine. 
gez. Behycke. (W. T. B.) 
Kühne Seetaten des deutschen Hilfsschiffes „Meteor“. 
Berlin, 11. August. Nach kühnem Durchbruch durch die feindlichen 
Bewachungsstreitkräste hat S. M. Hilfsschiff „Meteor" an verschiedenen Stellen 
der britischen Küste Minen geworfen und sodann Handelskrieg geführt. In der 
Tacht vom I. zum 8. August stieß es südöfstlich der Orkneyinseln auf den britischen 
Hilfokrenzer „The Ramsey“, griff ihn an und vernichtefe ihn, wobei er 40 Mann 
der Besatzung, darunter 4 Offiziere, retten konnfke. Am folgenden Tag wurde 
er von vier britischen Kreuzern gestellt. Da ein Kampf aussichtslos und ein 
  
  
 
	        
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